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Amazon stellt Übersetzungsdienst Translate vor

Amazon hat auf der AWS-Konferenz re:Invent auch einen Echtzeit-Übersetzungsdienst namens Translate präsentiert. Er nutzt nach Herstellerangaben Machine- und Deep-Learning-Technologien, um textbasierte Inhalte in andere Sprachen zu übersetzen. Außerdem soll Translate die Entwicklung von Anwendungen mit multilingualen Bedienoberflächen erleichtern.

„Amazon Translate erlaubt es Ihnen, umfangreiche Texte einfach und effizient zu übersetzen und Websites und Applikationen für internationale Nutzer zu lokalisieren“, heißt es auf der Amazon-Website. Laut Tara Walker, Technical Evangelist für Amazon Web Services, soll Translate Unternehmen und Organisationen auch helfen, ihre Produkte und Dienste in zusätzlichen Regionen anzubieten, indem der Übersetzungsdienst Informationen und Ressourcen den dortigen Kunden in ihrer Sprache zur Verfügung stellt.

Als weitere Einsatzgebiete nennt Amazon Multiplayer-Echtzeit-Chats, die Übersetzung von Informationen aus Verbraucherforen und die Nutzung fremdsprachlicher Bildungsunterlagen. Selbst Hotelbewertungen sollen Kunden von Amazon Translate unabhängig von der Sprache, in der sie verfasst wurden, zur Verfügung stehen.

Die Verwendung von Machine und Deep Learning soll zudem flüssigere und natürlichere Übersetzungen liefern als herkömmliche statistische oder regelbasierte Übersetzungsalgorithmen. „Die Übersetzungs-Engine lernt kontinuierlich von neuen und erweiterten Datensätzen, um genauere und flüssigere Übersetzung in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten zu liefern“, ergänzte Amazon.

Translate soll sich durch einen einfachen API-Aufruf in Anwendungen integrieren lassen. Zudem verspricht Amazon eine hohe Skalierbarkeit. Der Dienst passe sich auch an einen wachsenden Übersetzungsbedarf an und liefere unabhängig von der Größe der zu übersetzenden Texte stets schnelle und zuverlässige Übersetzungen.

Der Dienst lässt sich aber auch mit anderen Services nutzen. In Verbindung mit Amazon Polly soll es möglich sein, übersetzte Texte in natürlicher Sprache auszugeben, um „sprechende“ Anwendungen zu entwickeln. AWS Lambda soll wiederum die Lokalisierung dynamischer Webseiteninhalte erlauben. Mit Amazon Lex lässt sich nach Unternehmensangaben eine Übersetzungs-Chatbot entwickeln, der Sprache und Text nutzt.

Amazon Translate liegt derzeit als Preview vor. Er unterstützt neben Englisch zahlreiche andere Sprachen, darunter Französisch und Deutsch. Allerdings muss derzeit Englisch entweder die Ziel- oder die Ausgangssprache sein. Die Abrechnung erfolgt nach Nutzung, basierend auf der Zahl der Zeichen, die über die Programmierschnittstelle übersetzt wurden – eine Million Zeichen, beispielsweise aufgeteilt auf 1000 Anfragen mit je 1000 Zeichen, kosten 15 Dollar.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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