MyEtherWallet.com warnt per Twitter vor einer App in Apples App Store, die missbräuchlich den Namen der Online-Geldbörse für Kryptowährungen nutzt. Es unterhält selbst keine App für Apples Mobilbetriebssystem, was offenbar ein Entwickler nutzte, um die Lücke mit einem kostenpflichtigen Angebot zu füllen. Aufgrund des derzeit großen Interesses an Bitcoins schaffte es die gefälschte App in den USA sogar auf Rang drei der Charts für kostenpflichtige Finanz-Apps, ohne dass Apple die Fälschung entfernte.
Erschwerend kommt hinzu, dass MyEtherWallet.com die Open-Source-Lizenz MIT nutzt und gratis angeboten wird. Die MyEtherWallet-App des Entwicklers Nam Le kostet jedoch 4,99 Dollar beziehungsweise 5,49 Euro. Allerdings soll sie für den Preis die beschriebenen Funktionen zur Verwaltung einer Offline-Geldbörse bieten.
„Das sind nicht wir“, twitterte MyEtherWallet.com am vergangenen Samstag als Antwort auf eine Kurznachricht des Kryptowährungsforschers Christian Lundkvist. Das Unternehmen informierte Apple über die Fälschung und die Verletzung seiner Rechte, was Apple jedoch bis einschließlich gestern nicht veranlasste, die App aus seinem Angebot zu entfernen.
Der Entwickler der App, Nam Le, bietet weitere Anwendungen im App Store an, darunter zwei Spiele und eine App für die Apple Watch an. Name, Logo und offenbar auch Inhalt eines Spiels sind klar die Animationsfigur Kung Fu Panda angelehnt. Bei der falschen MyEtherWallet-App setzte er jedoch auf ein eigenes Logo, was neben seinem Namen dann auch der einzige Hinweis darauf war, dass die App nicht von MyEtherWallet.com stammt.
Die ursprünglich am 6. Dezember veröffentliche App war gestern am frühen Abend noch im App Store erhältlich. Hierzulande belegte sie laut Artikelbeschreibung Platz 14 in der Rangliste der kostenpflichtigen Finanz-Apps – in der Rangliste selbst tauchte sie jedoch nicht auf. Inzwischen ist sie nicht mehr verfügbar. Unklar ist, ob Apple die App gelöscht hat oder ob der Entwickler anhand der Berichterstattung die App zurückgezogen hat.
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[mit Material von Matthew Broersma, Silicon.co.uk]
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