Apple hat die Übernahme des Musikerkennungsdiensts Shazam bestätigt. Zu den finanziellen Details vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Früheren Berichten zufolge soll der Kaufpreis jedoch im Bereich von 400 Millionen Dollar liegen. 2015 war das Unternehmen noch mit rund einer Milliarde Dollar bewertet worden.
Die Bestätigung der Akquisition ist unüblich für Apple. Normalerweise äußert sich das Unternehmen nicht zu Firmenkäufen oder reagiert mit einer Standarderklärung, wonach mach ab und an Unternehmen übernehme und sich nicht weiter zu der Angelegenheit äußere.
Apple könnte Shazam und dessen Technologien nutzen, um die Position seines eigenen Musikdiensts Apple Music gegenüber dem Konkurrenten und Marktführer Spotify zu stärken. Mit Shazam erhält Apple vor allem dessen Mitarbeiter, die als Experten für Training-Modelle, die Entwicklung von Algorithmen und die Verwaltung von Daten angesehen werden. Darüber hinaus ist es möglich, die für Musik entwickelten Techniken auch auf andere Bereiche zu übertragen. Was nützlich ist für die Entdeckung von Musik könnte auch nützlich für den Sprachassistenten Siri sein, der Nutzern ebenfalls helfen soll, relevante Informationen zu finden.
„Wenn Sie einen Song mit Shazam suchen, empfehlen wir ähnliche Stücke. Falls wir Modelle haben, die zumindest in abstrakter Weise musikalische Features wie Genre oder Stimmung erkennen, dann sollten die vorgeschlagenen Songs noch relevanter, interessanter und unerwartet sein“, beschrieb Shazam seine Technik erst kürzlich in einem Blogeintrag. Die automatische Kennzeichnung von Songs sei jedoch sehr schwierig. So seien Genre-Bezeichnungen von Natur aus subjektiv.
Unklar ist, ob Apple Shazam weiterhin auch als Standalone-App anbieten wird oder den Dienst exklusiv in eigene Apps beziehungsweise Apple Music integrieren wird. Shazam hat nach eigenen Angaben derzeit mehr als 100 Million monatlich aktive Nutzer.
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[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]
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