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SuperMUC-NG: Neuer Höchstleistungsrechner für das Leibniz-Rechenzentrum

Lenovo und Intel haben den Zuschlag bekommen, den nächsten Supercomputer für das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu liefern. Die Namensgebung SuperMUC-NG (Next Generation) steht für einen Höchstleistungsrechner der nächsten Generation. Mit einer Spitzenrechenleistung von 26,7 Petaflops soll er den Vorgänger SuperMUC bei weitem übertreffen.

Als das vorhergehende System SuperMUC im Juli 2012 in Betrieb genommen wurde, war es mit damals 3,2 Petaflops Europas schnellster Rechner. Die Phase 2 genannte Erweiterung steigerte die Leistung 2015 um 3,6 auf 6,8 Petaflops.

Vorgänger SuperMUC in der Ausbauphase 2, die 2015 in Betrieb ging (Bild: ZDNet.de)

„Der neue Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG wird den Wissenschaftlern mehr Leistung bieten, aber auch noch mehr Können abverlangen“, kommentiert LRZ-Leiter Dieter Kranzlmüller. „Mit dem neuen System können Forscher noch komplexere wissenschaftliche Fragestellungen angehen. Dafür bieten wir am LRZ eine intensive Betreuung der Forschenden durch unsere Experten an der Schnittstelle zwischen Fachcommunity und Informatik.“

Im SuperMUC-NG werden als Rechenknoten über 6400 Lenovo ThinkSystem SD 650 DWC verbaut. Sie bassieren auf Intels Prozessor-Plattform Xeon Scalable, die für High Performance Computing (HPC), Virtualisierung und künstliche Intelligenz optimiert ist. Mit zwei 24-Core-Sockeln je Rechenknoten kommt das System auf insgesamt mehr als 300.000 Rechenkerne. Es wird außerdem über mehr als 700 TByte Hauptspeicher sowie mehr als 70 PByte Plattenspeicher verfügen. Als Betriebssystem kommt Suse Linux (HPC Module) Version 12 zum Einsatz. IBM steuert seine auf GPFS basierende Dateisystemlösung Spectrum Scale bei.

Lenovo ist für die Integration des Systems verantwortlich und stellt ein neu entwickeltes Kühlkonzept heraus, das die Kühleffizienz erhöht und Adsorptionskühlungstechnologie zur Wiederverwertung von Abwärme einsetzt. Zu weiter sinkenden Stromkosten soll außerdem die dynamische Anpassung von Prozessorfrequenzen während er Job-Laufzeit von Rechenaufträgen beitragen. Der Hersteller stellt eine mögliche Reduzierung der Energiekosten von bis zu 45 Prozent in Aussicht.

Der neue Höchstleistungsrechner soll an eine eigenständige Cloud-Komponente mit 64 Knoten gekoppelt werden, von denen die Hälfte mit jeweils einer auf der Volta-Architektur basierenden Nvidia-GPU Tesla V100 ausgestattet sind. Das soll der besseren Integration mit modernen Konzepten zur Verarbeitung und Visualisierung riesiger Datenmengen dienen.

Die gesamten Kosten des Projekts werden bei einer Laufzeit von sechs Jahren auf 96 Millionen Euro veranschlagt – einschließlich der Kosten für Energie, Wartung und Personal. An der Finanzierung von SuperMUC-NG beteiligen sich Bund und Freistaat Bayern jeweils zur Hälfte.

ZDNet.de Redaktion

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