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Kaspersky klagt gegen Verbot der US-Regierung

Kaspersky geht gegen den Erlass der US-Regierung vor, der es Behörden untersagt, die Software des russischen Sicherheitsanbieters einzusetzen. Dazu reichte das Unternehmen beim United States Federal Court eine Beschwerde gegen das US-Heimatschutzministerium ein. Das Department of Homeland Security (DHS) habe Kaspersky ein ordentliches Gerichtsverfahren verweigert und dem guten Ruf sowie den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens geschadet.

„Das DHS hat sich in erster Linie auf subjektive, nicht technische öffentliche Quellen wie unbestätigte und oft auch anonyme Medienberichte und Gerüchte verlassen“, schreibt Kaspersky-CEO Eugene Kaspersky in einem Blogeintrag. „Es gab vor der Benachrichtigung über die bindende operative Direktive 17-01 am 17. September keine Kommunikation zwischen dem DHS und Kaspersky.“

Kaspersky habe sich bereits Mitte Juli an das DHS gewandt, um auf mögliche Bedenken des Ministeriums einzugehen. Es habe zwar den Eingang der Kommunikation bestätigt, jedoch nie darauf reagiert.

Das Ministerium begründete das Verbot mit Verbindungen von führenden Kaspersky-Mitarbeitern zu russischen Geheimdiensten. Außerdem seien russische Unternehmen zur Spionage verpflichtet. Sie müssten den Geheimdiensten Zugriff auf Daten erlauben, die durch russische Netze laufen. Daraus leitete das DHS Gefahren für die Informationssysteme der US-Regierung und ihrer Behörden ab, zumal die Sicherheitsanwendungen von Kaspersky umfangreiche Berechtigungen besäßen und auf nahezu alle Dateien zugreifen könnten.

Kaspersky betonte indes, dass gerade Letzteres eine Eigenschaft jeglicher Sicherheitsanwendungen sei, die sich nicht speziell den Produkten von Kaspersky zuordnen lasse. Zudem schade das Verbot nicht nur Kasperskys Geschäften mit Behörden, sondern auch dem Ruf bei Verbrauchern, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und sogar Kasperskys Ansehen in der Sicherheits-Community.

Die Vorwürfe, es spioniere für russische Geheimdienste, wies Kaspersky bisher stets zurück. Im November erklärte Eugene Kaspersky, dass er den Sitz seines Unternehmens in ein anderes verlagern würde, falls der Kreml ihn auffordere, für Russland zu spionieren. „Wir haben niemals Geheimdiensten geholfen. Es ist egal, ob sie aus Russland kommen oder aus einem anderen Land.“

Die britische Cybersicherheitsbehörde hatte Anfang des Monats eine Sicherheitswarnung für Antivirenprogramme aus Russland herausgegeben. Sie richtete sich allerdings nur an Behörden und Ministerien, die Informationen verwalten, die die nationale Sicherheit berühren. Die zum Auslandsgeheimdienst GCHQ gehörende Behörde räumte aber auch ein, eine sechsmonatige Überprüfung der Software von Kaspersky habe keine Hinweise darauf erbracht, dass sie für russische Spionage benutzt wird.

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[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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