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Mozilla: Thunderbird erhält neue Entwickler

Am E-Mail-Client Thunderbird arbeiten bereits neue Entwickler, und die Einstellung weiterer Mitarbeiter ist vorgesehen. Damit zeichnen sich nach jahrelangem Stillstand neue Perspektiven für das Thunderbird-Projekt ab. Das Projekt hat sich über Jahre hinweg von Firefox-Hersteller Mozilla abgenabelt – und ist doch weiterhin rechtlich und fiskalisch bei Mozilla angesiedelt.

Die Personalien ebenso wie die Pläne des Thunderbird-Projekts führt in einem Blogeintrag sein Community-Manager Ryan Sipes aus, der selbst erst seit diesem Monat als fest angestellter Mitarbeiter an Bord ist. Seit November 2016 ist Jörg Knobloch dabei, der sich schon lange zuvor als freiwilliger Helfer engagierte und jetzt für die tägliche Entwicklungskoordination verantwortlich ist. Im März 2017 wurde Andrei Hajdukewycz für die Infrastruktur des Projekts zuständig. Seit Juni 2017 kümmert sich Tom Prince um Builds und Releases.

„Diese vier Mitarbeiter sind nur der Anfang“, schreibt Ryan Sipes. Das Projekt ist demnach dabei, weitere Entwickler anzustellen, um aufgelaufene technische Probleme anzugehen und die Codebasis zu erneuern. Diese soll von einer Kombination von C++, JavaScript, XUL und XPCOM zunehmend zu webbasierten Technologien verlagert werden.

Sipes beschreibt die jüngsten Releases als wegweisend. Zu reagieren sei außerdem auf die Änderungen der Mozilla-Plattform und das Auslaufen herkömmlicher Erweiterungen. Thunderbird arbeite eng mit Add-on-Autoren zusammen, um ihnen bei den damit verbundenen Herausforderungen zu helfen. Mit wenigen und einfachen Änderungen sollen demnach die meisten Add-ons auch mit Thunderbird 58 Beta funktionieren.

Die Entwickler beschäftigen sich außerdem mit einer modernisierten Bedienoberfläche. Thunderbird 57 folgt bereits Mozillas Photon-Design, das durch praktischen Minimalismus überzeugen soll. Verfügbar ist außerdem ein neues Theme, das auf dem Design des Monterail-Teams basiert.

Mitte 2012 hatte Mozilla entschieden, sich aus der Entwicklerung von Thunderbird zurückzuziehen und nur noch Sicherheitsupdates auszuliefern. Die Verantwortung für die Entwicklung neuer Funktionen legte Mozilla in die Hände der Community. 2015 wurde über eine Ausgliederung des E-Mail-Clients debattiert. Thunderbird und Firefox behinderen sich gegenseitig in ihrer Entwicklung, lautete das Argument, weil sie aufgrund der gemeinsamen Codebasis aufeinander Rücksicht nehmen müssen.

Auch wenn Thunderbird nun rechtlich und fiskalisch bei Mozilla bleibt, wurde doch seine Migration weg von der Infrastruktur der Mozilla Corporation beschlossen, um die operativen Aspekte zu trennen. Das Thunderbird-Team hat inzwischen die Kontrolle der Domain Thunderbird.net übernommen, will diese zunehmend nutzen und zur „Thunderbird-Heimat“ im Web machen.

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ZDNet.de Redaktion

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