Samsung hat einen neuen Mobilprozessor vorgestellt, der wahrscheinlich die kommende Galaxy-S-Generation antreiben wird. Der Exynos 9810 verfügt über eine selbst entwickelte CPU auf Basis der ARM-Architektur. Eine um 40 Prozent gesteigerte Multi-Core-Leistung soll vor allem Vorteile für AI-Applikationen und Multimedia-Inhalte bringen.
„Der Exynos 9810 ist dank der dritten Generation unserer selbst entwickelten CPU, des ultraschnellen Gigabit-LTE-Modems und der um Deep Learning erweiterten Bildverarbeitung unser bisher innovativster Mobilprozessor“, wird Ben Hur, Vice President für Marketing der Samsung-Chipsparte, in einer Pressemitteilung zitiert. „Der Exynos 9810 wird ein Schlüsselkatalysator für die Weiterentwicklung smarter Plattformen wie Smartphones, Personal Computing und Automotive für die kommende Ära der Künstlichen Intelligenz sein.“
Dank des neuen Herstellungsverfahrens sollen vier der acht Kerne des Exynos 9810 eine Taktgeschwindigkeit von bis zu 2,9 GHz erreichen. Die Single-Core-Leistung soll sich dadurch gegenüber dem Vorgänger verdoppeln. Das wiederum soll nahtloses Multitasking ermöglichen und die Ladezeiten von Apps verkürzen. Die restlichen vier Kerne optimiert Samsung nach eigenen Angaben auf Energieeffizienz.
Die Deep-Learning-Funktionen sollen unter anderem die Erkennung von Personen und Gegenständen in Fotos verbessern und damit die Bildersuche beschleunigen. Eine Tiefenerkennung soll wiederum einen 3D-Gesichtsscan für eine hybride Gesichtserkennung unterstützen. „Durch die Nutzu8ng von Hardware und Software erlaubt die hybride Gesichtserkennung realistische Tracking-Filter und gibt mehr Sicherheit beim Entsperren des Geräts per Gesicht“, teilte Samsung mit. Ein separater Sicherheitsbereich der CPU schütze wichtige biometrische Daten über Gesicht, Iris und Fingerabdruck.
Das integrierte LTE-Modem soll Übertragungsraten von bis zu 1,2 Gigabit pro Sekunde erreichen und Videostreams im UHD-Format erlauben. Im Downlink soll das Modem bis zu 200 MBit pro Sekunde ermöglichen. Mit der neuen Bildverarbeitung verspricht Samsung bessere Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen, mit weniger Bildrauschen und Bewegungsunschärfe. Ein aktualisierter Multi-Format-Codec soll VP9 und 10-Bit HEVC unterstützen und 1024 unterschiedliche Farbtöne der drei Primärfarben Rot, Grün und Blau rendern. Daraus sollen sich bis zu 1,07 Milliarden Farben ergeben, 64-mal mehr als beim 8-Bit-Farbraum.
Die Massenfertigung des Exynos 9810 hat nach Herstellerangaben bereits begonnen. Sollte Samsung an seiner bisherigen Strategie festhalten, wird es den Chip im Galaxy S9 beziehungsweise S9+ verbauen. Die Vorstellung der neuen Premium-Smartphones von Samsung wird für Ende Februar erwartet – anlässlich des Mobile World Congress, der vom 26. Februar bis 1. März in Barcelona stattfindet.
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