Facebook-Kryptowährung? Zuckerberg denkt laut nach

Mark Zuckerberg hält seine Neujahrsansprache natürlich über einen Post auf Facebook. Hier nennt er auch die größten Herausforderungen, die es im Jahr 2018 zu meistern gelte und dabei gibt es „viel zu tun“, wie er erklärt.

Verbreitung von Fake News, Terrorpropaganda, Hetze gegen Minderheiten und andere problematische Inhalte sorgen immer mehr dafür, dass Nutzer sich fragen, was man auf Facebook noch soll. Dementsprechend will Zuckerberg auch dafür sorgen, dass die „Zeit, die man auf Facebook verbringt auch gut angelegt ist“.

Tatsächlich steht der 33-jährige vor großen Aufgaben. Immer wieder gibt es Kritik, dass Facebook nicht gut darin ist, problematische oder offensichtlich gesetzeswidrige Inhalte schnell zu löschen. Auch muss sich Facebook einer politischen Verantwortung stellen. Dem Netz wird unter anderem vorgeworfen, Propaganda-Netzwerken russischen Ursprungs eine Plattform geboten zu haben und damit in den Wahlkampf eingegriffen zu haben.

„Meine persönliche Herausforderung für 2018 ist, mich auf die Lösung dieser wichtigen Punkte zu konzentrieren“, so Zuckerberg in seiner „Ansprache“. Auch werde Facebook nicht alle Fehler oder jedes missbräuchliche Verhalten abstellen können. „Doch wir machen derzeit zu viele Fehler, bei der Durchsetzung unserer Policies und bei der Verhinderung des Missbrauchs unserer Werkzeuge.“

Facebook steht in Deutschland auch seit 2018 einer neuen Gesetzgebung gegenüber. Das umstrittene Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) erhöht für Plattformen zumindest das finanzielle Risiko, wenn Rechtsverstöße durch die Betreiber nicht gelöscht werden.

Finanzielle Herausforderungen nennt Zuckerberg auch in seinem Neujahrspost. Dieses Jahr fühle sich ein wenig so an wie das Krisenjahr 2009, in dem Facebook noch nicht profitabel war und er erinnere sich jeden Tag daran, wie man versucht habe, der Plattform ein nachhaltiges Businessmodell zu erarbeiten.

Und hier könnten Trendthemen wie „Verschlüsselung und Kryptowährung“ eine mögliche Lösung sein. Auf diese Weise soll verspieltes Nutzervertrauen zurückgewonnen werden und die Kontrolle wieder in die Hände der Menschen gegeben werden. In den nächsten Monaten wolle er sich damit auseinandersetzen, wie diese Technologien in „unsere Dieste“ eingesetzt werden kann.

Hier könnte die chinesische App WeChat als Beispiel dienen, das inzwischen über 500 Millionen Nutzer für den eigenen Mobil-Payment-Dienst WePay melden kann. Facebook versucht sich seit einigen Jahren daran, ein eigenes Payment-Modell zu etablieren und hatte dafür auch den Paypal-Präsidenten David Marcus eingestellt, der nicht nur den Messenger-Bereich von Facebook leitet, sondern sich auch bei der Kryptowährung Coinbase engagiert. Facebook mit laut eigenen Angaben inzwischen rund 1,9 Milliarden Nutzern wäre hier in einer guten Position, diesen Wachstumsmarkt zu erschließen. Außerhalb Chinas nutzen derzeit nur rund 550 Millionen Menschen weltweit einen mobilen Bezahldienst.

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Martin Schindler

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