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Steuernachzahlung: Großbritannien fordert von Apple weitere 136 Millionen Pfund

Apple hat in Großbritannien Steuern nachgezahlt. Wie die Financial Times berichtet, ergab eine „intensive Prüfung“ der Steuerbehörde HM Revenue & Customs (HMRC) eine Nachforderung von 136 Millionen Pfund. Das soll aus Zahlen von Apple Europe hervorgehen, einer von mehreren Niederlassungen des iPhone-Herstellers in Großbritannien.

Demnach soll die Nachzahlung von Steuern und Zinsen durch „zunehmenden Aktivitäte“ von Apple im Vereinigten Königreich ausgelöst worden sein. Dem Bericht zufolge soll die Steuerbehörde jedoch kritisiert haben, dass Apple Europe eine zu geringe Provision für seine Geschäftstätigkeit erhalten hat – die Apple-Tochter ist unter anderem für die Marketing-Aktivitäten einer irischen Schwester verantwortlich. Die Nachzahlung soll nun einen Zeitraum von mehreren Jahren bis einschließlich 2015 abdecken.

Apple Europe soll 791 Mitarbeiter beschäftigen und neben Marketing auch Buchhaltungs- und Verwaltungsaufgaben für andere Unternehmen innerhalb der Apple-Unternehmensgruppe ausführen. In den 18 Monaten bis einschließlich April 2017 soll Apple Europe einen zu versteuernden Gewinn von 297 Millionen Pfund erwirtschaftet haben.

Ein Apple-Sprecher erklärte gegenüber der Finanzzeitung, dass man sich der Bedeutung von Steuerzahlungen bewusst sei. „Apple zahlt alles, was wir gemäß den Steuergesetzen in den Ländern, in denen wir aktiv sind, schuldig sind.“ Auch werde Apple als größter Steuerzahler weltweit regelmäßig von Behörden geprüft. Die britische Steuerbehörde wollte die Nachzahlung indes nicht kommentieren und betonte, dass sie stets alle ausstehenden Steuern von multinationalen Konzernen einfordere.

Laut Berechnungen der Financial Times zahlte Apple in den wichtigen europäischen Märkten zwischen 2005 und 2015 344 Millionen Euro Steuern. Im Jahr 2015 soll die ausländische Steuerrate des Unternehmens aus Cupertino lediglich 6 Prozent betragen haben.

Im Steuerstreit mit der EU soll Apple noch in diesem Monat 13 Milliarden Euro an die irische Finanzverwaltung überweisen – jedoch nur auf ein Treuhandkonto. Denn Apple und auch Irland gehen gegen die Entscheidung der EU vor, die 2016 von Irland gewährte Steuernachlässe als illegal und somit als unerlaubte Beihilfe eingestuft hatte.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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