Senator John Thune, Vorsitzender des Ausschusses für Handel, Wissenschaft und Verkehr, hat in einem Brief an Apple-CEO Tim Cook die Entscheidung des Unternehmens hinterfragt, die Leistung älterer iPhones unter bestimmten Umständen zu drosseln. Unter anderem will er wissen, welche Schritte Apple unternommen hat, um Kunden über die Änderung zu informieren, und ob Kunden die Möglichkeit hatten, das leistungsreduzierende Update abzulehnen. „Selbst wenn Apples Maßnahmen tatsächlich nur dazu dienten, unerwartete Abschaltungen bei älteren Handys zu vermeiden, deutet die große Menge an Verbraucherkritiken, die gegen das Unternehmen vorgebracht wurde, darauf hin, dass es eine bessere Transparenz in Bezug auf diese Praktiken hätte geben sollen“, schrieb Thune.
Apple entschuldigte sich im Dezember für das Missverständnis in Bezug auf die Leistungsdrosselung älterer iPhones. Vor allem wehrte es sich gegen den Vorwurf, absichtlich „die Lebenszeit“ seiner Produkte zu verkürzen oder das „Nutzererlebnis zu schwächen“, um Kunden zum Kauf neuer Apple-Geräte zu verleiten.
Im März 2017 führte Apple mit dem Update auf iOS 10.2.1 die Leistungsdrosselung für iPhone 6, iPhone 6S und iPhone 7 ein. Mit einem späteren Update für iOS 11 wurde auch die Energieverwaltung des iPhone 7 angepasst, verbunden mit der Ankündigung, künftig auch die Leistung weiterer Geräte zu drosseln, um Probleme mit älteren Akkus zu vermeiden.
Als Reaktion auf die Beschwerden von Kunden bietet Apple seit Anfang des Jahres einen vergünstigten Akku-Tausch an. Gegen eine Gebühr von 29 Euro können Besitzer von iPhone 6, 6S, SE und 7 ihren Akku durch Apple oder einen zertifizierten Partner tauschen lassen. In dem Zusammenhang will der Senator wissen, ob Apple auch einen kostenlosen Akkutausch in Betracht gezogen hat, oder plant, Kunden zu entschädigen, die von der Drosselung betroffen sind und ihren Akku für den üblichen Preis von 89 Euro getauscht haben. Außerdem soll sich Apple zu möglichen Leistungsdrosselungen bei älteren iPhones, also iPhone 5S und jünger, äußern.
Die Staatsanwaltschaft in der französischen Hauptstadt Paris ermittelt ebenfalls in der Sache gegen Apple, da in Frankreich die absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten strafbar ist. Die Ermittler wollen offenbar herausfinden, ob das reduzieren der Leistung von iPhones den Tatbestand einer geplanten Obsoleszenz oder zumindest einer Verbrauchertäuschung erfüllt.
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[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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