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Mitarbeiter-Busse von Apple und Google angegriffen

Unbekannte haben Busse von Technikfirmen beschossen, die Mitarbeiter aus San Francisco in ihre Firmenzentralen im Silicon Valley bringen. Dabei gingen Fensterscheiben zu Bruch, aber Menschen wurden nicht verletzt. Mehrere Zwischenfälle dieser Art ereigneten sich seit dem 12. Januar.

Apple-Zentrale (Bild: News.com)

Gerätselt wird noch über die eingesetzten Projektile. Spekuliert wird über Gummigeschosse ebenso wie geworfene Steine. Am wahrscheinlichsten erscheinen Pellet Guns – Luftgewehre, die Pellets mit hoher Geschwindigkeit abfeuern und auch in der Jagd zum Einsatz kommen.

Unter Beschuss gerieten mindestens vier Pendlerbusse von Apple und ein Bus von Google, wie Mashable zuerst berichtete. Beide Unternehmen leiten ihre Busse inzwischen auf andere Strecken um. Sie meiden den Highway I-280 und verlängern damit die Fahrzeit um mehr als eine halbe Stunde.

Die Anschläge könnten auf den schon länger bestehenden Konflikt zwischen hochbezahlten Angestellten der IT-Branche und technikfern Beschäftigten in San Francisco und der kalifornischen Bay Area zurückgehen. Das Wachstum der Technikfirmen verursacht steigende Mieten und Lebenshaltungskosten in der Region. Proteste entzündeten sich schon vor Jahren an den Shuttlebussen, die Angestellte Googles täglich aus San Francisco zum Firmencampus und zurück bringen. Ende 2014 versammelten sich Demonstranten vor der Apple-Zentrale, um bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für die Service-Mitarbeiter zu fordern. Ihre vergleichsweise mäßige Bezahlung ist meist unzureichend in der zunehmend teuren Bay Area um San Francisco.

Die Charter-Busse von Apple, Google und Facebook gelten als Symbol für die Gentrifizierung in San Francisco. Sie tragen keine Firmenlogos, sind aber an ihren Farben zu erkennen. Während die Fahrzeuge von Google in Weiß gehalten sind, entschieden sich Apple für Silber und Facebook für Blau.

Art Montiel von der California Highway Patrol bestätigte die Geschehnisse, war sich aber nicht sicher über das Ziel der Angriffe. „Es könnte Google, Apple oder jedes andere Unternehmen sein“, sagte er gegenüber dem Guardian. Die Umleitung der Busse hält er für eine wenig wirksame Strategie. „Wenn es jemand auf die Busse abgesehen hat, dann wird er sie sicher finden, wo immer sie fahren.“ Von einer Gefährdung für die öffentliche Sicherheit sei auszugehen, da der Beschuss den Fahrer ablenken und einen Zusammenstoß verursachen könnte.

Apple wollte keine Stellungnahme zu den Zwischenfällen abgeben, machte aber seine Mitarbeiter in einer internen E-Mail auf die Umleitung wegen „Zwischenfällen mit zerbrochenen Fenstern“ auf dem Highway 280 aufmerksam. „Wie immer ist die Sicherheit unserer Mitarbeiter unsere erste Priorität“, heißt es in einer Mail des Apple Commute Team. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um diese Zwischenfälle zu untersuchen.“

In Berlin hat sich eine Nachbarschaftsinitiative zum Ziel gesetzt, den Campus für Start-ups zu verhindern, den Google in Berlin-Kreuzberg errichtet. Sie befürchtet weiter steigende Wohnungs- und Gewerbemieten, wenn der Gründercampus Anfang 2018 eröffnet wird.

ZDNet.de Redaktion

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