Windows 10: Microsoft testet neue Privatsphäre-Tools

Microsoft arbeitet offenbar an neuen Privatsphäre-Tools für Windows 10. Die Vermutung legen zumindest zwei neue Einträge in den Datenschutzeinstellungen nahe, die Microsoft in die Einstellungen-App der aktuellen Vorschauversion eingebaut hat. Sie sollen mehr Einblicke in die von Microsoft gesammelten Diagnosedaten geben.

Microsoft hat die aktuellen Vorabversionen von Windows 10 um Platzhalter für neue Datenschutztools erweitert (Screenshot: ZDNet.de).Unter dem Punkt „Diagnose und Feedback“ sehen Windows Insider seit Kurzem Überschriften für zwei neue Funktionen, die allerdings noch nicht zur Verfügung stehen. Demnach wird Microsoft es Nutzern von Windows 10 künftig ermöglichen, aufgezeichnete Diagnosedaten anzuzeigen. Darüber hinaus sollen Nutzer in der Lage sein, Diagnosedaten zu löschen.

Wie beide Tools funktionieren, ist indes noch nicht bekannt. Unklar ist beispielsweise, ob Nutzer künftig Daten überprüfen können, bevor sie an Microsoft übermittelt werden, oder ob sich nur im Nachhinein feststellen lässt, welche Daten bereits übermittelt wurden. Auch bleibt abzuwarten, ob sich die Löschung nur auf lokal gespeicherte Daten bezieht oder ob auch an Microsoft übermittelte Daten entfernt werden können.

Darüber hinaus ändert Microsoft mit dem kommenden Funktionsupdate, das im März oder April erwartet wird, in den Datenschutzeinstellungen die Reihenfolge der Menüpunkte. Der Punkt „Diagnose und Feedback“ findet sich nun an dritter Stelle. In der aktuellen Version 1710 ist er indes an viertletzter Stelle der sehr langen Liste mit Datenschutzeinstellungen – es sollten künftig also mehr Nutzer auf diesen Punkt stoßen, selbst wenn sie nicht danach suchen.

Microsoft war mit der Einführung von Windows 10 kritisiert worden, weil das Betriebssystem keine Möglichkeit bietet, die Übermittlung von Telemetriedaten vollständig abzuschalten. Derzeit stehen zwei Optionen zur Verfügung: Entweder man stellt nur die Daten zur Verfügung, die laut Microsoft für die Auswahl und Übermittlung von Windows-Updates benötigt werden, oder lässt die Sammlung aller von Microsoft gewünschten Daten zu, damit Redmond die eigenen Produkte verbessern kann.

Erst mit dem Creators Update im März 2017 (Windows 10 Version 1703) nannte Microsoft Details zu den Telemetriedaten, die es generell aufzeichnet. Darüber hinaus versprach es europäischen Datenschützern, bestimmte Daten nicht mehr ohne Zustimmung von Nutzern zu sammeln. Möglicherweise stehen einige der geplanten Änderungen und neuen Funktionen auch im Zusammenhang mit der überarbeiteten EU-Datenschutzrichtlinie General Data Protection Regulation (GDPR), die im Lauf des Jahres in Kraft treten soll.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

[mit Material von Ed Bott, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows 10? Machen Sie den Test in unserem Quiz auf silicon.de!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago