Microsoft drohen Konsequenzen durch US-Sanktionen gegen Russland. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wollen zwei Microsoft-Distributoren Lieferungen an russische Unternehmen einschränken. Betroffen sind demnach rund 200 russische Unternehmen.
Nun meldet sich der russische Kommunikationsminister Nikolai Nikoforov auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu Wort: „Microsoft wird in Hinblick auf die Unternehmens- und Behörden-Kunden einen Markt verlieren, der mehrere Milliarden Dollar wert ist.“
Weiter erklärt er über die Nachrichtenagentur TASS, dass Russland durchaus in der Lage ist, ohne die Produkte von Microsoft auszukommen und dass man die Software des US-Herstellers vollständig durch andere Produkte austauschen könnte. „Das wird vermutlich viel Arbeit und Investitionen erforderlich machen, aber es ist die US-Wirtschaft, die von diesen politisch motivierten Sanktionen am stärksten getroffen wird.“
Zuvor war bekannt geworden, dass die Distributoren Merlion und RRC angekündigt haben, Lieferungen an russische Kunden einzuschränken. Seit dem 28. November gilt ein strengeres Sanktionsregime. Das betraf bislang vor allem Banken. Russischen Unternehmen dürfen aufgrund der Ukraine-Krise keine Kredite mehr gewährt werden, die länger als 14 Tage laufen. Zuvor lag diese Frist bei 30 Tagen. Bestimmten russischen Energieunternehmen dürfen nur noch 60 Tage statt 90 Tage lang Kredite gewährt werden.
Doch durch diese kurzen Perioden könnten auch andere westliche Lieferanten unter die Sanktionsregel fallen. Es ist offenbar gang und gäbe in Russland, dass eine Rechnung erst Wochen oder Monate nach Eingang beglichen wird. Nun sollen laut Reuters einige Anwälte Unternehmen gewarnt haben, dass das US-Finanzministerium diese Praxis als Kredit einstufen könnte.
Daraufhin haben auch die beiden Microsoft-Distributoren reagiert und ihre Guidelines entsprechend geändert. Gegenüber Reuters erklärt Microsoft, dass man sich an die gesetzlichen Regelungen halte und auch stabile Prozesse habe, diese auch bei Partnern durchzusetzen.
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