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iPhone-Drosselung: US-Behörden ermitteln

Apple muss Fragen von US-Behörden beantworten, die seine früheren Angaben zur iPhone-Drosselung durch ein Software-Update betreffen. Das Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC untersuchen, ob der iPhone-Hersteller damit gegen Börsengesetze verstoßen und Investoren hinsichtlich der Leistungsfähigkeit älterer Smartphones irregeführt hat. Das erfuhr Bloomberg von Informanten, die mit den Ermittlungen vertraut sind.

„Wir haben Fragen von einigen Regierungsbehörden erhalten und beantworten sie“, bestätigte eine Apple-Sprecherin. „Wir haben niemals – und würden niemals irgendetwas unternehmen, um die Lebensdauer eines jeglichen Apple-Produkts zu verkürzen oder die Nutzererfahrung zu verschlechtern, damit Kunden auf ein neues Gerät umsteigen“, wiederholte sie außerdem eine frühere Erklärung des Unternehmens.

Sprecher der Securities and Exchange Commission (SEC) und des Justizministeriums lehnten eine Stellungnahme zu der nichtöffentlichen Untersuchung ab. Bloombergs Quellen sprachen von einer frühen Phase der Ermittlungen, in der noch nicht sicher sei, ob weitere Maßnahmen folgen. Der Kurs der Apple-Papiere fiel um knapp ein Prozent, nachdem er schon zuvor durch Berichte über nachlassende iPhone-X-Verkäufe unter Druck geraten war.

Die ausgebremste iPhone-Leistung hatte bislang vor allem die Besitzer betroffener Geräte verärgert. Den Verdacht, dass Apple ältere Geräte künstlich drosselt, gab es schon länger. Aber erst nach der Veröffentlichung statistisch relevanter Messwerte durch den Geekbench-Entwickler John Pool – teilweise wurden die Smartphones offenbar auf die Hälfte ihres CPU-Tempos gedrosselt – bestätigte Apple sein Vorgehen bei iPhone 7 und älteren Modellen. Dabei bezeichnete das Unternehmen die Drosselung als Feature, das der generellen Leistungsfähigkeit und auch der Verlängerung der Gerätelebensdauer diene.

Später bemühte sich Apple um Schadensbegrenzung und entschuldigte sich mit einer Rabattaktion für den Wechsel des Akkus. Experten werfen Apple aber vor, jahrelang die Abnutzung der Akkus seiner iPhones gegenüber den Kunden verschwiegen zu haben. Das Unternehmen soll sogar gezielt Maßnahmen eingeleitet haben, um zu verhindern, dass Nutzer Hinweise auf eine Verschlechterung der Akkus erhalten. „Der Akku verschleißt“, sagte Kyle Wiens vom Reparaturdienstleister iFixit. „Sie haben so getan, als würde der Akku nicht verschleißen. Mit dieser Täuschung haben sie mehrere Milliarden Dollar eingenommen.“

Wie Bloomberg-Reporter Mark Gurman außerdem in Erfahrung brachte, verschiebt Apple wesentliche Software-Features in das nächste Jahr, die eigentlich mit dem anstehenden iOS 12 für dieses Jahr geplant waren. Es fallen demnach die Neugestaltung des Homescreens sowie die überarbeitete Fotoverwaltung aus, die mit neuen Algorithmen für eine bessere automatische Sortierung der Bilder sorgen sollten. Nach sich häufenden Fehlern in iOS will Apple sich stattdessen stärker auf die Qualität der Software konzentrieren, erklären Gurmans Gewährsleute die Verzögerungen.

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ZDNet.de Redaktion

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