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AV-Test: Windows Defender schützt so gut wie kommerzielle Lösungen

Microsoft Windows Defender hat seine Leistung erheblich verbessert, nachdem es bei früheren Untersuchungen von AV-Test immer wieder nur im unteren Mittelfeld von Antivirusprogrammen gelandet war. Für den Zeitraum von November und Dezember 2017 attestiert ihm das Magdeburger Testinstitut die gleiche Schutzwirkung wie den Lösungen von Kaspersky Lab, McAfee, Norton Security, Trend Micro und Bitdefender. Es vergibt dafür sechs von sechs erreichbaren Punkten.

Aufholen konnte Microsofts kostenloses und bei Windows 10 vorinstalliertes Programm vor allem bei den Erkennungsraten von Schadprogrammen, die zuvor zu bemängeln waren. So kam es jetzt bei der Erkennung von weit verbreiteter und häufig auftretender Malware aus den letzten vier Wochen auf 100 Prozent. Beim Schutz gegen Zero-Day-Malware-Angriffe aus dem Internet bescheinigen ihm die Tester 98,9 Prozent (November) und 100 Prozent (Dezember) bei einem Branchendurchschnitt von 99,5 Prozent.

Microsoft Windows Defender hält jetzt bei der Schutzwirkung mit, gibt aber noch immer zu oft Fehlalarm (Bild: AV-Test).

Auch bei der Geschwindigkeit schlug sich Windows Defender ordentlich mit 5,5 von sechs Punkten. Der Einsatz von Sicherheitslösungen führt zu Geschwindigkeitseinbußen im täglichen Einsatz. Windows Defender verursachte im aktuellen Testzeitraum eine Verlangsamung beim Aufruf beliebter Webseiten von 6 Prozent bei Standard-PCs und 10 Prozent bei High-End-PCs – im Durchschnitt der getesteten Lösungen waren es 11 beziehungsweise 16 Prozent. Auch die Ausführung von Standardsoftware wurde mit 9 Prozent vergleichsweise mäßig verlangsamt.

Überdurchschnittlich hoch verlangsamte sich allerdings die Installation von häufig genutzten Programmen – hier darf Microsoft noch nacharbeiten. Das gilt erst recht für die Benutzbarkeit, bei denen Windows Defender nur vier von sechs Punkten holte. Hier fiel Microsofts Lösung bei ihren Systemscans noch immer mit zu vielen fälschlichen Erkennungen von normaler Software als Malware auf – und damit reichte es auch noch nicht für eine Einstufung als „Top Product“. Getestet wurden insgesamt 20 Sicherheitsprodukte für Privatanwender unter Windows 10. Dabei wurden die aktuellsten öffentlichen Versionen verwendet, die sich durch Online-Updates aktualisieren sowie Cloud-Services nutzen konnten.

In einem weiteren Test mussten sich 13 Antivirus-Lösungen für macOS 10.12.6 Sierra beweisen, die die bordeigenen Sicherheitsfunktionen des Betriebssystems nicht ausschalteten und somit als zusätzlicher Schutz dienten. Unter den neun getesteten Lösungen für private Anwender fielen die Produkte von Symantec, Kaspersky und Trend Micro positiv auf. Den vier Lösungen für Unternehmen (SentinelOne, Eset, Sophos und McAfee) bescheinigte AV-Test gute Leistungen fast auf einer Linie. Die Tester hoben insbesondere hervor, dass die Schutzwirkung anders als früher mit nur wenig Systemlast erreicht wurde.

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ZDNet.de Redaktion

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