Categories: BrowserWorkspace

Google erläutert Funktion des Werbeblockers für Chrome

Google startet heute im Lauf des Tages seinen neuen Werbeblocker für den Browser Chrome. Wie bereits im August angekündigt geht es Google nicht darum, jegliche Werbung aus Webseiten herauszufiltern, sondern nur besonders aufdringliche Anzeigen. Als Kriterium gelten die Regeln des Better-Ads-Standards der Coalition for Better Ads. Unter anderem soll Chrome künftig Werbung verhindern, die die Inhalte einer Webseite vollständig überdeckt. Auch blinkende animierte Anzeigen entsprechen nicht dem Standard.

Der Internetkonzern betont, dass die Einhaltung des Standards dem Website-Betreiber obliegt. Da Google zudem selbst auf Werbeeinnahmen angewiesen ist, informiert es die Betreiber über problematische Anzeigen und gibt ihnen die Möglichkeit, diese an den Standard anzupassen oder zu entfernen.

Websites bewertet Google, indem es einzelne Seiten überprüft. Je nach Anzahl der gefundenen Verstöße erhalten sie den Status „Bestanden“, „Warnung“ oder „Durchgefallen“. Welchen Status eine Seite hat, können Betreiber über das Ad Experience Report API herausfinden. Mehr Details hält der Ad Experience Report bereit, den Google über die Search Console zur Verfügung stellt. Dort können Betreiber zudem eine erneute Überprüfung beantragen.

Anzeigen blockiert Chrome bereits auf Netzwerkebene. Ruft ein Nutzer eine Seite auf, prüft Chrome, ob sie zu einer Website gehört, die als „Durchgefallen“ eingestuft wurde. Bei solchen Seiten werden alle Netzwerkanfragen, beispielsweise für JavaScript oder Bilder, mit einer Liste mit bekannten URL-Mustern von Internetanzeigen verglichen. Bei einer Übereinstimmung blockiert Chrome die Anfrage, was dazu führt, dass die Anzeige nicht geladen wird. Die URL-Muster basieren auf den Filterregeln der öffentlich zugänglichen EasyList. Google weist darauf hin, dass darin auch Filter für Anzeigen enthalten sind, die von Googles eigenen Plattformen AdSense und DoubleClick stammen.

Chrome informiert seine Nutzer zudem, sobald eine Anzeige blockiert wurde. Desktop-Nutzer sehen die Benachrichtigung in der URL-Leiste. Auf Android-Smartphones blendet Chrome eine Benachrichtigung am unteren Bildrand ein. Der Browser bietet zudem die Möglichkeit, Anzeigen auf bestimmten Seiten zu erlauben.

„Obwohl das Ergebnis dieser Maßnahme ist, dass Chrome-Nutzer keine Werbung auf Seiten sehen werden, die fortlaufend die Better-Ads-Standards verletzen, ist es nicht unser Ziel, jegliche Werbung herauszufiltern, sondern das Erlebnis für alle Internetnutzer zu verbessern“, schreibt Chris Bentzel, Engineering Manager bei Google, in einem Blogeintrag. Bis einschließlich 12. Februar hätten 42 Prozent der Websites die bis dahin festgestellten Mängel behoben. „Das ist das Ergebnis, das wir uns erhofft haben – dass Seiten Schritte ergreifen, um aufdringliche Anzeigen zu korrigieren, wovon alle Webnutzer profitieren.“

Websitebetreibern gibt Google grundsätzlich 30 Tage Zeit, um beanstandete Werbung zu überarbeiten. Sollten innerhalb dieser Frist die Verstöße gegen den Better-Ads-Standard nicht behoben sein, wird Chrome Werbung auf diesen Seiten blockieren.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

33 Minuten ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

16 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

20 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

21 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

22 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

22 Stunden ago