Die US-Behörden raten vom Einsatz von Smartphones von Huawei und ZTE ab. Sechs hochrangige Vertreter von Diensten wie CIA, FBI und NSA sowie vier weiteren Organisationen haben vor dem US-Senat ihre Bedenken gegen die Geräte dieser Hersteller geäußert. „Tief besorgt“ sei der FBI-Director Chris Wray, wegen der Risiken, die von den Herstellern Huawei und ZTE ausgehen. Beide vertreiben nicht nur Smartphones sondern auch Telekommunikationslösungen.
Gegenüber dem Intelligence Committee des Senates erklärte Wray, „Wir sind tief besorgt, über die Risiken, die damit einhergehen, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation, die von einer ausländischen Regierung gehalten wird, die nicht unsere Werte teilt, eine Machtposition in unserem Telekommunikationsnetzwerk bekommt.“
Huawei oder ZTE könnten damit Druck oder Kontrolle über die Telekommunikationsinfrastruktur aufbauen oder die Infrastruktur so manipulieren, dass Informationen unentdeckt abgezogen werden können, wo Wray weiter. Allerdings führt Wray keine Beweise für seine Thesen an.
So wurde in den USA offenbar aufgrund von politischem Druck auch der Carriervertrieb des Smartphone Mate 10 verhindert. AT&T und Verizon wollten das Smartphone ursprünglich in das Sortiment aufnehmen. 90 Prozent aller Smartphone-Verkäufe in den USA werden über den Carrier abgewickelt.
Für Huawei wäre ein Vertriebsabkommen mit einem der großen US-Anbieter ein großer Erfolg gewesen. Doch beide Carrier beendeten im Vorfeld die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller. In Asien und Europa erfreut sich das neue Premium-Gerät großer Beliebtheit.
ZTE und andere Hersteller weisen die Spionagevorwürfe stets als unbegründet zurück. ZTE teilt mit, dass sich das Unternehmen als Aktiengesellschaft an alle geltenden Gesetze halte und das in den Produkten Chip-Sets und Software verwendet werden, die aus den USA stammen.
William Plummer, Vice President für External Affairs bei Huawei, kommentiert, dass Regierungen und Nutzer in mehr als 170 Ländern den Produkten von Huawei vertrauen und überall werde heute auf Datensicherheit großen Wert gelegt: „In einer Welt in der jegliche Informationstechnologie das Produkt einer globalen Lieferkette ist, sollten Regierungen sehr vorsichtig sein, nicht einen Lieferanten als „verwundbarer“ als andere zu branntmarken – das ist bestenfalls irreführend und schlimmstenfalls gefährlich.“
Die Vertreter der Telekommunikationbranche sind jedoch nicht die einzigen, die solche Probleme haben. Auch der russische Antiviren-Hersteller Kaspersky bekommt politischen Gegenwind aus den USA. US-Behörden dürfen aufgrund von Spionageverdacht inzwischen die Lösungen des Herstellers nicht mehr einsetzen.
[mit Material von Daniel Van Boom, CNET.com]
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