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Galaxy S9 im Desktop-Einsatz: Samsung DeX Pad mit Vor- und Nachteilen

Mit dem DeX Pad stellt Samsung eine weitere Lösung zur Verfügung, ein Galaxy S9 oder Galaxy S9+ als Basis für einen Desktop-Arbeitsplatz zu nutzen. Gegenüber der bisher verfügbaren DeX Station bietet das Dex Pad neue Einsatzmöglichkeiten. Auf einen Ethernet-Anschluss verzichtet es allerdings.

Zu den Vorteilen der neuen Lösung zählt auf den ersten Blick auch der günstigere Preis. Statt 150 Euro, die Samsung für die DeX Station offiziell verlangt, kostet das Dex Pad nur 100 Euro. Allerdings existiert dieser Preisvorteil nur auf dem Papier, da es die DeX Station im Handel bereits ab circa 70 Euro gibt. Auch das Dex Pad wird schon für weit unter 100 Euro angeboten.

Vorteilhaft ist in jedem Fall, dass die kompatiblen Galaxy-Smartphones Note 8, S8, S8+, S9 und S9+ nun in einer waagrechten Position auf das DeX Pad gelegt werden. Damit kann der Bildschirm als Touchpad oder über die Bildschirm-Tastatur zur Eingabe von Text genutzt werden. Das hat gravierende Vorteile, da einige Apps wie Google Maps nicht für die Steuerung von Maus und Tastatur optimiert sind. Das Ein- und Herauszoomen ist beispielsweise nur mit einer Touchgeste möglich. Bisher konnte man sich damit behelfen, ein externes Touchpad anzuschließen, um entsprechende Apps bedienen zu können.

Aufgrund der Position lässt sich auch ein Kopfhörer an das im DeX Pad befindliche Smartphone anschließen. Das ist bei der Dex Station nicht der Fall, da hier das Smartphone schräg eingesetzt wird, sodass der Kopfhöreranschluss nicht zugänglich ist. Wer im DeX-Modus telefonieren möchte, muss das Smartphone entweder aus der DeX Station nehmen oder auf ein Blutooth-Headset ausweichen. Mit dem DeX Pad kann man auch den mitgelieferte AKG-Kopfhörer, der auch über ein Mikro verfügt, für Telefongespräche nutzen, wenn sich das Galaxy S9 im DeX Pad befindet.

In Sachen Schnittstellen bietet das Dex Pad keine Verbesserung gegenüber der DeX Station. Im Gegenteil: Zwar verfügt es wie die DeX Station über zwei USB- und einen HDMI-Port, eine Ethernet-Schnittstelle wie bei der DeX Station sucht man allerdings vergeblich. Die beiden USB-Ports unterstützen wie die Varianten in der DeX Station nur USB 2.0. Somit lässt sich daran zwar eine USB-SSD wie die Samsung Portable SSD T5 anschließen. Allerdings wird der mit USB-3.1-Gen-2-Schnittstelle ausgestattete mobile Speicher ausgebremst.

Hinsichtlich der Unterstützung von Monitoren gibt es auch positives zu vermelden. Statt wie bisher nur Full-HD-Displays mit 1920 x 1080 Pixeln nutzen zu können, kann man mit dem DeX Pad nun auch Monitore mit bis zu 2560 x 1440 Pixeln (WQHD) verwenden. Laut einer Dokumentation für Entwickler ermöglicht die neue Auflösung die unter Android 8 Oreo verwendeten Oberfläche Samsung Experience 9.0 (SEP v9.0). Es könnte also sein, dass auch die ältere DeX Station WQHD-Monitore unterstützt. Das kann allerdings erst ein Test klären. Der erweiterte Monitor-Support gilt auch für die ältere DeX-Station. Im Test ließ sich ein 27-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 2560 x 1440 mit dem Galaxy S9+ nativ ansteuern.

Mit Samsung Experience 9.0 gibt es weitere Neuerungen für den Desktop-Betriebsmodus DeX. So lassen sich Spiele über den Game-Launcher nun in Vollbilddarstellung bringen und machen sie somit erst vernünftig einsetzbar.

Fazit: Samsung DeX Pad

Mit dem DeX Pad erweitert Samsung die Einsatzmöglichkeiten für die Nutzung der Galaxy-S9-Smartphones als Basis für einen Desktop-Arbeitsplatz. Nicht für Tastatur und Maus optimierte Anwendungen werden nun durch Verwendung des Smartphone-Displays als Touchpad standardmäßig unterstützt. Dank Samsung Experience 9.0 können nun auch Monitore mit bis zu einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln in Verbindung mit DeX genutzt werden. Außerdem lassen sich Spiele über den Game-Launcher im Vollbildmodus starten, sodass sie erst überhaupt sinnvoll verwendbar sind. Auch die Nutzung des Kopfhörerausgangs im DeX-Modus stellt eine Verbesserung dar, da man nun auch telefonieren kann, ohne dass man den DeX-Modus verlassen, respektive auf ein Bluetooth-Headset ausweichen muss.

Zu bemängeln gibt es aber auch einiges: Der fehlender Ethernet-Port könnte vor allem in Firmen ein Problem sein, wo ein Zugriff auf Netzwerkressourcen nur über Kabelverbindungen erlaubt ist. Wünschenswert wäre auch die Unterstützung von USB 3.1 Gen 2, sodass man moderne Hardware wie die Samsung Portable SSD T5 ohne Performanceeinbußen nutzen kann. Negativ ist auch, dass sich der an der Rückseite des Smartphones angebrachte Fingerabdrucksensor im DeX-Modus nicht verwenden lässt. Somit kann man das Smartphone damit im DeX-Modus nicht entsperren und Dienste wie Samsung Pass zur Authentifizierung bei Internet-Diensten nicht nutzen.

Hinweis: Samsung hat gegenüber ZDNet bestätigt, dass nicht nur die Galaxy-S9-Smartphones kompatibel zu Dex Pad sind, sondern auch die S8-Modelle und das Note 8. Die Angaben im Text wurden entsprechend angepasst.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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