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Günstiges Convertible: Teclast F6 Pro im Test

Mit dem F6 Pro bietet der chinesische Hersteller Teclast ein Convertible-Notebook mit 13,3-Zoll großem Full-HD-Touch-Display, Intel Core m3-7Y30, 8 GByte RAM und 128 GByte SSD und das alles zu einem Preis von circa 540 Euro – bei Rabattaktionen auch unter 500 Euro. Allerdings wird das Gerät nicht in Deutschland angeboten, sondern muss über einen chinesischen Online-Händler importiert werden.

Gehäuse, Tastatur, Touchpad, Schnittstellen

Das Gehäuse mit den Abmessungen 319 x 208 x 9 – 16 mm besteht aus Aluminium, ist sauber verarbeitet und hinterlässt einen stabilen Eindruck. Insgesamt bringt das Teclast F6 Pro 1,38 Kilogramm auf die Waage. Damit zählt es nicht zu den Leichtgewichten, sodass eine Nutzung als Tablet entsprechend schwerfällt.

Die Tastatur bietet einen ausreichenden Hub, sodass man angenehm tippen kann. Auf hintergrundbeleuchtete Tasten hat Teclast allerdings verzichtet. Außerdem gibt es das F6 Pro nur mit einem QWERTY-Layout ohne deutsche Umlaute. An das Fehlen der deutschen Umlaute werden sich Vieltipper jedoch schnell gewöhnen. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann sich mit Aufklebern behelfen. Da die Tastatur nicht beleuchtet ist, stören diese auch nicht.

Das Touchpad ist mit einer Diagonalen von 10,6 cm nicht sonderlich groß. Die Fläche wird zudem durch einen im linken oberen Bereich integrierten und relativ großen Fingerabdrucksensor begrenzt. Ansonsten reagiert das Touchpad auf Eingaben zügig und zuverlässig. Allerdings ist es nicht ganz geräuschlos. Bei Berührung klappert es ein wenig. Der von Goodix verbaute Fingerabdrucksensor arbeitet zuverlässig und entsperrt das Gerät rasch.

An Schnittstellen bietet das F6 Pro an der linken Seite einen USB-3.0-Port, einen Micro-HDMI- sowie einen USB-C-Anschluss. An der rechten Seite gibt es ein Hohlbuchse für den Anschluss des mitgelieferten Netzteils, das über eine Ausgangsspannung von 12 Volt und eine Stromstärke von 2 Ampere bietet. Das Gerät lässt sich aber auch über die USB-C-Buchse und einem entsprechenden Netzteil laden, was die Frage aufwirft, warum sich Teclast nicht für ein USB-C-Netzteil entschieden hat, sodass man die Hohlbuchse hätte einsparen können.

Neben der Buchse für das Netzteil befindet sich der 3,5-mm-Audioanschluss, gefolgt von einem USB-3.0-Port und ein microSD-Card-Leser, der allerdings nur über USB 2.0 mit dem System verbunden ist und Transferraten von 25 bis 30 MByte/s liefert. Davon etwas abgesetzt findet sich außerdem der Ein-/Ausschalter. Diesen muss man im ausgeschalteten Zustand des Geräts circa drei Sekunden zum Einschalten des F6 Pro betätigen.

Der Deckel an der Unterseite des Gehäuses lässt sich nach dem Lösen der zehn Befestigungsschrauben abnehmen. Außer dem Blick auf das Innere des Geräts bringt das aber nichts. Wer den mit 120 GByte nicht gerade üppig bemessenen SSD-Speicher austauschen möchte, schraubt dafür den in die Unterseite eingelassenen kleinen Deckel ab. Dadurch hat man Zugriff auf den m.2-Slot, der SSDs mit Abmessungen von 22 x 42 aufnehmen kann. Modelle mit der vollen Länge 22 x 80 passen dort also nicht hinein.

WLAN, Bluetooth, Micro, Sound, Webcam

Die interne USB-Kamera am oberen Displayrahmen löst mit 1280 x 720 Pixeln auf, die Aufnahmequalität ist allerdings bescheiden. Zu bemängeln ist auch das Mikrofon, das Aufnahmen mit starkem Hintergrundrauschen erzeugt. Damit mal eben schnell skypen, ist eine echte Tortur. Wer das Gerät auch zur Kommunikation nutzen will, sollte daher über Alternativen nachdenken.

Die Anbindung von Headsets hat im Test einwandfrei funktioniert. Das Plantronics Voyager Focus UC wurde genauso erkannt wie das RHA MA750 Wireless. Auch an der WLAN-Verbidung, die über einen Intel AC 3165 hergestellt wird, gibt es nichts auszusetzen. Der Sound, der aus den beiden Stereo-Lautsprechern kommt, klingt relativ gut.

Display

Das 13,3 Zoll große Full-HD-IPS-Display mit der Bezeichnung LC133LF2L01 stammt von Panda und ist touchfähig. Damit lässt sich das Teclast F6 Pro auch als Tablet nutzen. Hierzu klappt man das Display entweder komplett um und legt das Gerät flach hin oder man klappt das Display soweit auf, sodass man es aufstellen kann. Den Tabletmodus von Windows 10 muss man allerdings manuell aktivieren.

Auf Toucheingaben reagiert das Display zügig. Auch erfolgt die korrekte Ausrichtung des Bildschirminhalts bei einer veränderten Stellung schnell. Allerdings fällt die Nutzung als Tablet aufgrund des Gewichts von knapp 1,4 Kilogramm entsprechend schwer. Optional steht auch ein Stylus für die Eingabe zur Verfügung.

Das Display ist nicht besonders hell, sodass Spiegelungen als ziemlich störend empfunden werden. Diese werden außerdem durch den Verzicht einer Laminierung zwischen den einzelnen Komponenten Glasabdecklung, Displa und Digitizer verstärkt. Mit einer maximalen Helligkeit von 230 cd/m² und der durch die Fertigung begünstigten Spieglungen ist das F6 Pro somit für den Außeneinsatz nur bedingt geeignet.

Ansonsten geht das Display in Ordnung: Die Farbdarstellung ist gut, die Ausleuchtung relativ gleichmäßig und der Kontrast durchschnittlich.

Akkulaufzeit

Der Akku bietet eine Energie von 38 Wattstunden (5000 mAh, 7,6 Volt). Bei auf 50 Prozent reduzierter Helligkeit, was im Büro gerade so ausreichend ist, hält der Energiespeicher beim Surfen etwa 6 Stunden durch. Bei voller Helligkeit sinkt die Laufleistung auf circa 4 Stunden. Das F6 Pro bietet keine Schnellladefunktion wie sie etwa Xiaomi in seinen Notebooks integriert hat. Daher dauert der Ladevorgang von 0 auf 100 Prozent im Test 3 Stunden und 44 Minuten.

Performance und Geräuschentwicklung

Dank der Verwendung einer passiv gekühlten CPU bleibt das F6 Pro im Betrieb geräuschlos. Auch das Tippen auf der Tastatur ist angenehm leise. Lediglich das Touchpad klappert etwas.

Mit einem Core m3-7Y30, 8 GByte Dual-Channel-RAM vom Typ DDR3/1866 und einer 128 GByte SATA-SSD (Nettokapazität 118 GByte) bietet das Teclast F6 Pro genügend Leistung für typische Office-Anforderungen. Für 3D-Programme ist es wegen der im Prozessor integrierten und wenig leistungsfähigen GPU vom Typ Intel Graphics 615 nur bedingt geeignet.

Windows 10 Home neu installieren

Als Betriebssystem kommt auf dem F6 Pro Windows 10 Home zum Einsatz. Das Testmodell ist mit der Version 1703 Creators Update und englischer Benutzeroberfläche vorinstalliert. Die Sprache lässt sich auf Deutsch umstellen. Da allerdings der Test mit der aktuellen Windows-Version durchgeführt werden soll, wird das Gerät von einem USB-Stick mit Windows 10 1709 Fall Creators Update in deutscher Sprache frisch installiert. Das geht schneller als ein langwieriges Update auf die aktuelle Version durchzuführen und hat den Vorteil, dass die native Sprache des Betriebssystems auf Deutsch eingestellt ist und man nicht wie bei einer umstelkung von Englisch auf Deutsch zuweilen auf Überbleibsel der ursprünglich eingestellten Sprache trifft.

Da sich im BIOS respektive EFI des Geräts eine digitale Lizenz von Windows 10 Home befindet, ist Windows 10 nach einer frischen Installation automatisch aktiviert.

Eine manuelle Installation von Treibern ist nicht notwendig. Windows 10 1709 Fall Creators Update findet sämtliche Treiber, die für den Betrieb des F6 Pro nötig sind, automatisch.

Fazit: Teclast F6 Pro

Das Teclast F6 Pro ist ein relativ preisgünstiges Convertible mit zunächst gut klingenden technischen Daten. Dazu zählt ein Core m3-7Y30, 8 GByte RAM und eine 128 GByte große SSD sowie ein 13,3-Zoll großer und touchfähiger Full-HD-Bildschirm. Bei letzterem patzt der Hersteller jedoch: Erstens ist das Display mit 230 cd/m² nicht sonderlich hell und zweitens sind Glasabddeckung, das darunter liegende Display sowie die Berührungsschicht nicht laminiert, was Spiegelungen verstärkt.

Wer das Gerät ausschließlich im Büro und nicht bei direkter Sonneneinstrahlung nutzt, dürfte mit diesem Mangel klarkommen. Denn bis auf diesen Lapsus ist die sonstige Ausstattung und die gebotene Leistung durchaus seinen Preis wert. Wer allerdings auf ein touchfähiges Panel verzichten kann, ist mit einem klassischen Notebook wie dem Xiaomi Mi Notebook Air 12.5, das über ein helleres Display verfügt und zu einem ähnlichen Preis verfügbar ist, besser bedient.

Das Display des Teclast F6 Pro (rechts) leuchtet im Vergleich zum Xiaomi Mi Notebook Air 12.5 weniger hell (Bild: ZDNet.de).
Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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