Categories: MobileMobile OS

Developer Preview: Android P mit Notch-Unterstützung und erweiterten Sicherheitsfunktionen

Google hat die erste Developer-Preview des Oreo-Nachfolgers Android P veröffentlicht. Das Betriebssystem wird offiziell wahrscheinlich mit Android 9.0 bezeichnet. Ein Codename ist noch nicht bekannt. Derzeit unterstützt die Entwicklerversion die Google-Smartphones Pixel, Pixel XL, Pixel 2 und Pixel 2 XL.

Für die Installation der Vorabversion muss das entsprechende Gerät mit den Tools fastboot und adb entsperrt werden. Hierfür hat Google eine Anleitung veröffentlicht.

Display-Ausschnitt (notch)

Android P unterstützt den von Essential erstmals und in der Folge auch von Apple verwendeten Display-Einschnitt, der häufig auch mit notch bezeichnet wird. Durch die Unterstützung der Aussparung können Entwickler Anwendungen erstellen, die automatisch alle Ausschnitte umgehen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass wichtige Informationen oder Navigationsfunktionen durch den Ausschnitt verdeckt werden.

Android P: Mit einem Emulator können Entwickler die Aussparung des Displays definieren und die Auswirkung überprüfen (Bild: Google).

Video und Bilder

Updates zur Videowiedergabe und Bildkomprimierung gibt es ebenfalls in Android P. Google fügt Unterstützung für HDR VP9 Profile 2 und HEIF hinzu, damit Entwickler diese in ihre Anwendungen integrieren können. Das Gleiche gilt für eine neue Multi-Kamera-API, die für Geräte mit Dualkameras geeignet ist.

Messaging-Benachrichtigungen

Eine der bemerkenswertesten Funktionen, die Android P bietet, ist die Möglichkeit in Benachrichtigungen Bilder zu integrieren. Außerdem sollen mehr Optionen für die Beantwortung respektive Verarbeitung zur Verfügung stehen, die auch das Speichern selbst definierter Entwürfe zulassen soll.

Android P: Benachrichtigung können Anhänge enthalten (Bild: Google).

Benutzer in Innenräumen

Ein weitere bemerkenswerte Funktion ist die Möglichkeit, Benutzer in Innenräumen (mit entsprechenden Berechtigungen) mit Hilfe von Wi-Fi Round-Trip Time (RTT) zu verfolgen, sowie Verbesserungen beim automatischen Ausfüllen, der Neuronalen Netzwerk-API und der Energieeffizienz.

Play Store Richtlinien

Beginnend mit Android P unternimmt Google Schritte, um sicherzustellen, dass Entwickler bei der Erstellung von Anwendungen keine privaten APIs verwenden. Im November 2018 müssen alle Apps, die im Google Play Store eingereicht werden, auf Android Oreo oder neuer ausgerichtet sein. Außerdem müssen alle Anwendungen irgendwann im Jahr 2019 64-Bit-Hardware unterstützen.

Sicherheit: Verschlüsselter App-Datenverkehr

Auch hinsichtlich der Sicherheit gibt es in Android P einige Neuerungen. Android P wird standardmäßig HTTPS-verschlüsselte Verbindungen für den gesamten App-Traffic erzwingen. Obwohl dies keine Voraussetzung ist, müssen sich die Anwendungen aktiv gegen die Verwendung von HTTPS entscheiden.

Sobald ein verschlüsseltes Backup aus der Cloud eingespielt wird, muss der Nutzer die Geräte-PIN eingeben. Ohne sie, sagt Google, sei kein Zugriff auf die Daten möglich. Außerdem informiert Android P mit einer dauerhaften Einblendung, sobald eine App einen Gerätesensor benutzt. Eine heimliche Nutzung, etwa des Mikrofons oder der Kamera durch Schadapps, soll damit verhindert werden.

Eine weitere Neuerung ist die Standardisierung bei der Nutzung des Fingerabdrucksensors. Apps können in Android P den Fingerabdruck-Dialog des Systems verwenden und müssen kein eigenes Popup mehr dafür verwenden.

Sicherheit: Android überholt iOS

Hinsichtlich der Sicherheit hat Android gegenüber iOS laut einer Untersuchung von Gartner in den letzten Jahren aufgeholt. Während bei den von Gartner überprüften 16 Geräte-Sicherheitsfunktionen Smartphones mit Android 7 und fünf „strong“-Bewertungen der iOS-Plattform noch unterlegen waren, erreichen Smartphones mit Android 8 11-mal die Bestnote und ziehen damit am iPhone vorbei. Am sichersten sind laut Gartner die Samsung-Smartphones mit Knox-Unterstützung. Sie werden in dreizehn Fällen mit „strong“ bewertet, während iOS 11 nur sieben Mal die Bestnote erhält. Auch im Unternehmensbereich führen Knox-Smartphones laut Gartner. Von den von Gartner überprüften zwölf Funktionen im Bereich „Corporate Managed-Security“ erreicht Samsung Knox zu 100 Prozent die Bewertung „strong“, während unter iOS 11 nur bei 5 von 12 Parametern mit „strong“ bewertet wird.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago