Das Galaxy S9+ bietet neben einem sehr guten Display und einer hervorragenden Kamera auch in Sachen Audiowiedergabe Funktionen, die nicht jedes Smartphone zu bieten hat. Beim Blick der vielen Kopfhörerträger in der Öffentlichkeit wird klar, dass dies kein unwichtiges Kriterium ist.
Im Lieferumfang von Galaxy S9 und S9+ befindet sich das gleiche Kopfhörermodell, das schon den Vorgängern beilag. Hierbei handelt es sich alles andere um eine Null-Acht-Fünfzehn-Ausführung, sondern um eine verhältnismäßig hochwertige Variante. Die in Zusammenarbeit mit AKG entwickelten Kopfhörer bieten mit zwei Treibern à 11 und 8 Millimetern eine gute Klangwiedergabe.
Das Galaxy S9+ spielt im direkten Vergleich zum Vorgänger etwas lauter auf, was sich vor allem bei Klassik-Musikstücken mit hohem Dynamikumfang positiv auswirkt. Leise Abschnitte lassen sich deutlich besser hören als mit dem S8. Und auch klanglich können die neuen Samsung-Smartphones die Vorgänger S8 und S8+, die wie Galaxy S9 und S9+ in Sachen Audioleistung keine Unterschiede aufweisen, klar abhängen.
Die bessere Klangqualität liegt an der Unterstützung von Dolby Atmos. Dabei werden mit Automatisch, Film, Musik und Stimme vier Tonprofile unterstützt. Durch Aktivierung von Dolby Atmos steigt die Klangqualität bei allen Lautstärkestufen erheblich. Subjekt kommt es einem vor, man hätte einen doppelt so teuren Kopfhörer in Betrieb genommen.
Mit der Unterstützung von Dolby Atmos sind die Galaxy-S9-Smartphones allerdings nicht alleine. Auch andere Smartphones wie das LG G6 oder das iPhone X bieten Dolby Atmos.
Ein von älteren Galaxy-Smartphones schon bekanntes Feature steht auch unter den S9-Geräten wieder zur Verfügung. Es ist neben Dolby Atmos ein weiteres wichtiges Feature, das man zur Steigerung der Audiowiedergabequalität nutzen sollte.
Adapt Sound bietet drei verschiedene Voreinstellungen, die laut Samsung auf Basis von Forschungsergebnissen und statistischen Analysen zu menschlichen Hörgewohnheiten/vermögen für verschieden Altersgruppen optimiert sind: unter 30-jährige, Personen im Alter von 30 bis 60 Jahren und über 60-jährige.
Schon alleine diese Voreinstellung sorgen ähnlich wie Dolby Atmos noch einmal für eine Steigerung der Klangqualität. Doch optimaler ist natürliche ein auf das eigene Hörvermögen abgestimmtes personalisiertes Tonprofil anzulegen. Das wird durch einen Hörtests ermöglicht der 36 unterschiedliche Tonsignale abspielt. Nach jedem Ton teilt man mit, ob man den Ton gehört hat oder nicht. Für ein optimales Ergebnis sollte man diesen Test einer möglichst ruhigen Umgebung durchführen.
Praktisch ist auch die Möglichkeit nicht nur ein, sondern mehrere personalisierte Ton-Profile anzulegen. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn unterschiedliche Kopfhörer verwendet werden.
Unter Soundalive steht ein Equalizer zur Verfügung, mit dem nan weitere Anpassung des Klangs vornehmen kann. Allerdings sind dessen Auswirkungen längst nicht so dramatisch wie die Aktivierung von Dolby Atmos oder Adapt Sound. Bei einem angeschlossenen Analog-Kopfhörer gibt es mit UHQ Upscaler eine weitere Option zur Klanganpassung. UHQ Upscaler tastet Audiodateien ab und skaliert sie in ein höherwertiges Format. Die Option steht für Bluetooth-Kopfhörer nicht zur Verfügung. Die Optionen Röhrenverstärker-Pro und Konzertsaal stehen ebenfalls nur zur Verfügung, wenn ein analoger Kopfhörer angeschlossen ist. Zudem sind beide Optionen deaktiviert, wenn Dolby Atmos aktiv ist.
Die von den Galaxy-S8-Modelle bekannte Funktion Bluetooth Dual Audio steht unter den S9-Smartphones ebenfalls zur Verfügung. Damit hat man die Möglichkeit, Musik gleichzeitig auf zwei verschiedene Kopfhörer oder Lautsprecher auszugeben, während die Lautstärke für beide Ausgabegeräte separat angepasst werden kann.
Im Test klappt das mit Kopfhörern von Plantronics und RHA einwandfrei. Beim Anschluss von Lautsprechern muss man allerdings in Betracht ziehen, dass die Tonausgabe unter Umständen leicht versetzt erfolgt.
Gegenüber der Vorgängergeneration unterstützen die S9-Modelle eine erweiterte Wiedergabe von High-Resolution-Audiodaten. Nun wird auch die native Wiedergabe von Audiodaten mit bis zu DSD256 ermöglicht.
Die S9-Smartphones unterstützen außerdem die digitale Aufnahmen mit bis zu 32 Bit bei 384 kHz. Die Aufnahmequalität ist wie bei den Vorgängern durch das integrierte AOP-Mikrofons (High Acoustic Overload Point), das Rauschen in lauten Umgebungen minimiert, sehr gut.
In Sachen Audioqualität haben Galaxy S9 und S9+ im direkten Vergleich zu ihren Vorgängern in zwei Bereichen zugelegt. Die Klangqualität ist dank Dolby Atmos deutlich besser und außerdem erfolgt die Wiedergabe etwas lauter als bei den Vorgängern.
Im Vergleich zum Mitbewerb bieten die Samsung-Smartphones überdies die Möglichkeit personaliserte Ton-Profile anzulegen, die eine weitere Steigerung der Klangqualität bieten. Bemerkenswert ist auch, dass die wichtigsten Optionen zur Steigerung der Soundqualität wie Dolby Atmos und Adapt Sound außer bei DSD-Dateien systemweit auch für über Bluetooth verbundene Kopfhörer oder Lautsprecher zur Verfügung stehen. Alles in allem lassen die Samsung-Galaxy-S9-Smartphones in Sachen Audiowiedergabe kaum Wünsche offen.
Ja. Zumindest funktioniert die Soundausgabe in Verbindung mit einem Beyerdynamic A 200 p. Man darf also davon ausgehen, dass auch andere Verstärker/DAC-Modelle mit Galaxy S9/S9+ zusammenarbeiten.
Nein. Das ist technisch nicht möglich, da die Sounddateien digital über USB-Audio an den externen Verstärker/DAC übermittelt und von diesem in analoge Signale umgewandelt werden.
Ja. Im Test sorgt der Beyerdynamic A 200 p mit einer Ausgangsleistung von 1,7 vrms für eine höhere Lautstärke als das Galaxy S9+. Zur Ausgangsleistung des Galaxy S9+ hat Samsung bisher keine Angaben gemacht. In jedem Fall reicht seine Ausgangsleistung aus, um auch Klassikstücke ausreichend laut mit dem Test-Kopfhörer RHA T20 (16 Ohm Impedanz, 90 db Empfindlichkeit) wiederzugeben.
Für den Tester klingt das Galaxy S9+ mit einem RHA T20 und aktiviertem Dolby Atmos und Adapt Sound besser als bei der Soundausgabe über den A 200 p. Das Klangerlebnis kann jedoch subjektiv anders empfunden werden. Für höherwertige Kopfhörer mit einer hohen Impedanz bei gleicher Empdindlichkeit kann für ein optimales Klangerlebnis ein externe DAC/Verstärker sinnvoll sein.
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