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Let’s Encrypt gibt ab sofort Wildcard-Zertifikate aus

Die Zertifizierungsstelle Let’s Encrypt stellt wie letztes Jahr angekündigt ab sofort Wildcard-Zertifikate aus. Das vereinfacht in bestimmten Szenarien den Einsatz von HTTPS erheblich, da ein einzelnes Wildcard-Zertifikat eine Hauptdomain sowie eine beliebige Anzahl von Subdomains wie etwa *.example.com sichern kann.

Die ansonsten kommerziell angebotenen Wildcard-Zertifikate macht Let’s Encrypt kostenlos verfügbar über die API ACME Version 2. Für Wildcard-Zertifikate wird zunächst nur die Validierung über DNS unterstützt, aber weitere Optionen könnten später hinzukommen.

ACME Version 2 „hat den IETF-Standard-Prozess durchlaufen“, führt Josh Aas, Executive Director der Internet Security Research Group (ISRG), der Gruppe hinter Let’s Encrypt, in einem Blog-Post zur Veröffentlichung aus. ACME v2 ist derzeit ein Entwurf für den Internet Engineering Task Force-Standard, sodass es möglicherweise noch nicht in seiner endgültigen Form vorliegt.

Wildcard-Zertifikate sind nur über ACMEv2 verfügbar. Um ACMEv2 für Wildcard- oder Nicht-Wildcard-Zertifikate zu verwenden, wird ein kompatibler Client benötigt. Ziel von Let’s Encrypt ist es, alle Kunden und Abonnenten auf ACMEv2 umzustellen.

Let’s Encrypt geht auf eine Initiative von Cisco, Mozilla, Akamai und der Electronic Frontier Foundation zurück. Ihr Ziel war es, die Umstellung von Websites auf sicheres HTTP (HTTPS) zu erleichtern. Die dafür gegründete Zertifizierungsstelle bietet den Betreibern von Websites seit 2015 kostenlose Zertifikate für TLS-Verschlüsselung an.

Im Namen der Partnerorganisationen wird die Zertifizierungsstelle von der Non-Profit-Organisation Internet Security Research Group (ISRG) betrieben. Heute sichert Let’s Encrypt 61 Millionen Domains über eine voll automatisierte Schnittstelle für die Ausgabe und Verwaltung von Domain-Validation-Zertifikaten.

„Das hat erheblich dazu beigetragen, dass der Anteil verschlüsselter Seiten innerhalb eines Jahres an allen geladenen Webseiten von 46 auf 67 Prozent anstieg.“, schreibt ISRG-Chef Josh Aas in einem Blogeintrag. Er hoffe, dass das kommende Wildcard-Angebot dazu beiträgt, die Webentwicklung zu 100 Prozent HTTPS zu beschleunigen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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