Unbekannte haben offenbar einen Update-Server des BitTorrent-Clients MediaGet kompromittiert und eine mit einer Hintertür versehene Kopie der Anwendung eingeschleust. Sie führte in der vergangenen Woche dazu, dass innerhalb weniger Stunden mehr als 400.000 Windows-PCs mit der Malware Dofoil infiziert wurden. Wie Microsoft berichtet, sind in erster Linie Systeme in Russland, der Türkei und der Ukraine betroffen.
Den Malware-Angriff an sich bezeichneten die Forscher als „sorgfältig geplant“. Schon zwei Wochen vorher hätten die unbekannten Täter die manipulierte Installationsdatei auf dem Server des russischen Entwicklers von MediaGet abgelegt. Die signierte „mediaget.exe“ vom offiziellen Update-Server lade die ebenfalls signierte Datei „update.exe“ herunter, die wiederum eine neue, nicht signierte „mediate.exe“ installiere, die wie die Original-Datei funktioniere und zusätzlich über eine Backdoor verfüge.
Die Forscher vermuten, dass die update.exe mit einem gestohlenen Zertifikat signiert wurde, da die legitime mediaget.exe eine signierte Datei update.exe voraussetze. Die gefälschte Datei mediate.exe sei zudem zu 98 Prozent identisch mit der legitimen MediaGet-Datei. Um einer Erkennung durch Sicherheitsanwendungen zu entgehen, schleuse sie ihren Schadcode in die legitime Explorer.exe ein.
Der Trojaner Dofoil, der auch als Smoke Loader bekannt ist, kann unterschiedliche Schadprogramme ausliefern. Im von Microsoft untersuchten Fall installierte er einen Krypto-Miner für die Electroneum-Währung. Der Ausbruch begann demnach am 6. März. Die mehr als 400.000 infizierten Rechner entdeckte Microsofts Sicherheitsanwendungen Defender in einem Zeitraum von rund 12 Stunden. Microsoft weist darauf hin, dass Dofoil nicht nur für die Verbreitung des vergleichsweise harmlosen Krypto-Miners benutzt werden kann, sondern auch zum Einschleusen von Ransomware.
Tipp: Wie gut kennen Sie die Geschichte der Computer-Viren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…