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WiFi4EU – EU startet Registrierung für kostenloses WLAN in Städten und Gemeinden

Kommunen und Gemeinden, die für Bürger und Besucher kostenlose WLAN-Angebote bereit stellen wollen, können sich ab sofort für die Initiative WiFi4EU registrieren. Dafür stellt die EU ein Webportal bereit. Ab Mitte Mai können sich die Kommunen dann um die ersten 1000 WiFi4EU-Gutscheine bewerben. Ein Gutschein hat einen Wert von jeweils 15.000 Euro, die je nach Eingang der Bewerbung vergeben werden.

Ein einfaches Gutscheinsystem soll die WLAN-Initiative unbürokratisch gestalten (Screenshot: ZDNet.de)

Mit diesen Mitteln können Städte und Gemeinden Wi-Fi-Hotspots in öffentlichen Räumen, zum Beispiel in Bibliotheken, Museen, öffentlichen Parks oder auf Plätzen anbieten. „Bis 2020 soll jedes Dorf und jede Stadt in Europa über einen kostenlosen WLAN-Internetzugang in der Nähe der Hauptzentren des öffentlichen Lebens verfügen“, so EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zu den Zielen der WiFi4EU-Initiative.

Die Gutscheine dienen der Finanzierung der entsprechenden Infrastruktur. Die Kosten für Betrieb und Wartung des Netzes werden dagegen von den Gemeinden getragen.

Der Freistaat Bayern führt mit BayernWLAN derzeit ein vergleichbares Projekt durch. Bayern soll bis 2020 soll zum ersten Bundesland mit einem kostenlosen und flächendeckenden WLAN-Netz werden. Bis dahin sollen insgesamt 20.000 Hotspots bei Behörden, in Kommunen und bei touristischen Zielen installiert werden.

Wie Bayerns Finanzminister Markus Söder gegenüber den Kollegen von silicon.de im Dezember 2016 erklärte, waren es Ende 2016 bereits 800 kommunale Standorte für das BayernWLAN. Die Pilotphase startete 2015. Laut Ministerium wird das Angebot von der Bevölkerung angenommen. Laut einer Karte der Initiative sind derzeit knapp 12.000 Hotspots über den Freistaat hinweg verteilt im Bayern WLAN verfügbar, vor allem in Städten wie München oder anderen Ballungsräumen. Bayern hatte damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen.

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Der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident Andrus Ansip hält den Startschuss des Portals WiFi4EU für einen wichtigen Schritt. „Dennoch möchte ich das Europäische Parlament und den Rat auch nachdrücklich darin bestärken, die Arbeiten am vorgeschlagenen Kodex für die elektronische Kommunikation zu Ende zu bringen, um im gesamten Gebiet der EU eine schnelle Internetanbindung zu gewährleisten. Dazu gehören auch die europaweite Frequenzkoordinierung und die konsequente Förderung von Investitionen in Netze mit sehr hoher Kapazität, die Europa braucht.“

Bis 2020 stehen aus dem EU-Haushalt 120 Millionen EUR zur Finanzierung von Geräten für kostenlose öffentliche Wi-Fi-Dienste in bis zu 8000 Gemeinden in allen Mitgliedstaaten sowie in Norwegen und Island zur Verfügung.

Interessierte Gemeinden können ab dem 20. März unter der Webseite www.WiFi4EU.eu sich für einen Gutschein registrieren. Mitte Mai 2018 wird die erste Aufforderung veröffentlicht, und die registrierten Gemeinden können sich um die ersten 1000 WiFi4EU-Gutscheine (Wert jeweils 15.000 Euro) bewerben.

In der Zuteilungsphase wird die Kommission die 1000 Gemeinden bekannt geben, die Mittel im Rahmen der ersten Aufforderung zur Bewerbung erhalten, wobei die geografische Ausgewogenheit gewahrt wird. So soll jedes teilnehmende Land erhält mindestens 15 Gutscheine. In den kommenden zwei Jahren werden vier weitere EU-Aufforderungen zur Bewerbung veröffentlicht werden.

Die WiFi4EU-finanzierte Netze müssen kostenlos und werbefrei sein und dürfen keine personenbezogenen Daten abgreifen. Mittel gibt es nur, wenn im gleichen öffentlichen Raum noch keine unentgeltlichen privaten oder öffentlichen Angebote ähnlicher Qualität bestehen.
Juncker hatte die Pläne für diese Initiative zum ersten Mal im September 2016 angekündigt. Neben einer Überarbeitung der EU-Telekommunikationsvorschriften, sollen damit auch dem wachsenden Internetanbindungsbedarf der EU-Bürger zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu steigern.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

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Martin Schindler

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