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Bluetooth-Kopfhörer: RHA MA750 Wireless im Test

RHA bietet mit dem MA750 Wireless einen Bluetooth-Kopfhörer, der auf dem kabelgebundenen Modell MA750 basiert und für die Übertragung auch die Protokolle respektive Codecs aptX und AAC unterstützt.

Passform

Der Kopfhörer wird von hinten um den Hals gelegt und die vorgeformten Kabelenden über das Ohr gestülpt. Die an dem MA750 Wireless angebrachten Standard-Ohrstöpsel sitzen im Test bereits perfekt. Da nicht jedes Ohr gleich ist, liefert RHA fünf weitere Varianten in unterschiedlicher Größe mit. Zusätzlich sind noch zwei Paar Comply-Ohrstöpsel im Lieferumfang enthalten.

Damit sollte der Kopfhörer perfekt sitzen. Wenn er das tut, nimmt man nur noch ganz wenig Umgebungsgeräusche war. Die geräuschmindernde Wirkung ist wirklich beeindruckend. Selbst an einer vielbefahrenen Straße in der Münchner Innenstadt nimmt man Verkehrslärm so gut wie nicht mehr war. Entsprechende Vorsicht ist also geboten, wenn man mit dem RHA750 Wireless unterwegs ist.

Praktisch ist ein weiteres Detail: Will man keine Musik mehr hören, muss man den MA750 Wireless nicht unbedingt in die mitgelieferte Transporttasche stecken, sondern führt die beiden Enden der Treiber zusammen, die dank eines Magneten den Kopfhörer zu einer Kette verbinden.

Cool wäre es, wenn dabei noch die Musik aufhören würde zu spielen. Anders als zum Beispiel beim Plantronics Voyager Focus läuft sie beim RHA750 jedoch weiter, wenn man die Ohrstöpsel aus den Ohren nimmt.

Für die Musiksteuerung muss man also entweder die Möglichkeiten des Zuspielers verwenden, was in der Regel ein Smartphone sein dürfte, oder man nutzt die an der rechten Kabelseite angebrachten Fernbedienung. Sie bietet drei Tasten für Lauter (oben), Leiser (unten) und Start/Stop/Anrufannahme (Mitte). Die mittlere Taste bietet bei zweimaligem Drücken außerdem einen Anruf zu beenden oder zum nächsten Song zu gelangen. Durch dreimaliges Drücken wird das vorhergehende Stück abgespielt. Drückt man länger auf die Leisertaste soll der digitale Sprachassistent auf dem Smartphone starten. Das hat im Test mit dem Galaxy S9+ allerdings nicht funktioniert. Drückt man länger auf die Start/Stop-Taste, startet der digitale Assistent. Im Test mit dem Galaxy S9+ muss man sich dabei beim ersten Mal zwischen Bixby und Google Assistant entscheiden (Danke für den Hinweis).

Akkuleistung und Paarung

Am Ende des Nacḱenbands befindet sich eine USB-Anschlussbuchse über die man den Kopfhörer laden kann. Ein USB-C auf USB-Adapterkabel befindet sich im Lieferumfang, eine Ladegerät gehört jedoch nicht dazu, was allerdings nicht schlimm ist, da man das Smartphone-Ladegerät oder einen PC zum Aufladen nutzen kann. Im Test hat der MA750 Wireless etwas länger als die von RHA angegebenen 12 Stunden durchgehalten.

Neben der USB-Buchse befindet sich außerdem der Ein- und Ausschaltknopf. Nach dem Einschalten ertönt eine weibliche Stimme, die den Akkustatus mit Prozentangabe auf Englisch verkündet. Eine Möglichkeit die Sprachausgabe auf Deutsch umzustellen, wie dies der besagte Plantronics beherrscht, besteht nicht.

Hält man die Taste beim Einschalten gedrückt, gelangt man in den Paarungsmodus. Im Test hat sich der RHA MA750 Wireless problemlos mit zahlreichen Smartphones verbunden. Wer ein NFC-fähiges Gerät nutzt, kann das Wiederverbinden beschleunigen, indem der MA750 Wireless an die Rückseite des Smartphones gehalten wird. Dann wird die Verbindung über NFC initiiert.

Treiber-Konstruktion: Aerophonic Design

Der Treiber besteht aus einer Edelstahlkonstruktion, die laut Werbeprospekt für einen „verzerrungsfreien, eindringlichen Klang“ sorgen soll. Hierfür ist laut RHA das von den Schotten entwickelte Aerophonic Design verantwortlich.

Ziel bei der Entwicklung dieser Lösung war eine effizientere Übertragung von Schallwellen zu erreichen. Denn die RHA-Entwickler haben laut eigenen Forschungen festgestellt, dass die traditionell zylindrischen Form der Schallkammer zu Luftverwirbelungen führen kann, die sich durch Verzerrungen bemerkbar machen.

Um diesen Mangel zu beheben, hat das RHA-Ingenieurteam die Luftströmungseigenschaften von Musikinstrumenten untersucht, um einen Weg zu finden, die Luft so zu kanalisieren, dass sie ungehindert vom Treiber zum Ohr gelangen kann. Vorbild für die Ingenieure war dabei die Trompete. Das Aerophonic-Design von RHA kombiniert die Schallkammer und das Schallrohr in einem einzigen, trichterförmigen Stück. Dadurch gibt keine Barrieren zwischen dem vom Lautsprecher ausgehenden Schall und dem in das Ohr eindringenden Schall.

Klang

Der RHA MA750 Wireless klingt im Test neutral und präzise. Allerdings sollte das Ausgangsmaterial in einer sehr guten Qualität vorliegen. Bei ADD-Aufnahmen ist ein Rauschen anders als beim RHA T20 deutlich zu hören. Werden hingegen hochwertige Highres-Audiodaten abgespielt, hört man davon nichts. Der Klang ist derart präzise, dass man einen Geiger sogar über die Saiten streichen hört. Jedenfalls kann das mit der Highres-Aufnahme von Mozarts Violinenkonzert Nr. 4 (KV. 218) in D-Dur eindeutig wahrnehmen. Auch die Lautstärke ist groß genug. Selbst Klassikstücke lassen sich mit dem MA750 Wireless ohne Einbußen genießen.

Fazit: RHA MA750 Wireless

Der RHA MA750 ist ein Bluetooth-Kopfhörer, der in Sachen Klang, Geräuschunterdrückung, Laufleistung und Bedienung überzeugt. Zwar erreicht er klanglich nicht das Niveau seines kabelgebundenen und etwas teureren Bruders RHA T20, doch fehlt dazu nicht viel.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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