Facebook geht davon aus, dass der Skandal um die Big-Data-Firma Cambridge Analytica mehr Nutzer betrifft als bisher angenommen. Nach Angaben des Social Network wurden Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern unerlaubt an Cambridge Analytica weitergegeben. Bisher war stets von 50 Millionen Betroffenen die Rede.
Unklar ist, wie Facebook auf die Zahl von 87 Millionen Betroffenen kommt. Einem Blogeintrag von CTO Mike Schroepfer zufolge handelt es sich um einen möglichen Höchstwert, der direkt betroffene Nutzer und Daten von deren Freunden beinhaltet. Die Zahl von Cambridge Analytica wollte Facebook auf Nachfrage von CNET USA nicht kommentieren. Warum Cambridge Analytica erst jetzt eigene Angaben zum Umfang des Datenmissbrauchs macht und den bisher unterstellten 50 Millionen Betroffenen nicht widersprach, ist ebenfalls nicht bekannt.
Kogan hatte 2013 als Forscher der Cambridge University eine App mit einem Persönlichkeits-Quiz für die Facebook-Plattform entwickelt. Sie wurde von rund 300.000 Nutzern installiert, die aber nicht nur ihre eigenen Daten, sondern auch einige Daten von Freunden mit der App teilten – was den zu dem Zeitpunkt üblichen Datenschutzeinstellungen entsprach. Als Folge hatte Kogan trotz der geringen Zahl von Downloads Zugriff auf Daten von mehreren zehn Millionen Facebook-Nutzern.
2014 schränkte Facebook diesen ungehinderten Datenzugriff deutlich ein. Unter anderem erhielten Apps wie die von Kogan die Daten von Facebook-Freunden nur noch mit deren Zustimmung. 2015 schließlich erfuhr Facebook von Journalisten des Guardian, dass Kogan die Daten seiner App an Cambridge Analytica weitergegeben hatte, was auch schon zu dem Zeitpunkt gegen die Richtlinien verstieß. Cambridge Analytica bestätigte daraufhin die von Facebook geforderte Vernichtung der Daten, was das Unternehmen jedoch nie kontrollierte.
Ab 9. April will Facebook nun die Nutzer informieren, deren Daten von Cambridge Analytica benutzt wurden. Darüber hinaus soll in Kürze bei jedem Mitglied des Sozialen Netzwerks im News Feed ein Link erscheinen, mit dem sie ihre Apps verwalten und sehen können, welche Daten sie darüber preisgeben.
Darüber hinaus kündigte Facebook Änderungen für seine Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie an. Unter anderem will das Unternehmen künftig alle Apps prüfen und genehmigen, die Daten wie Likes, Fotos, Beiträge, Events oder Gruppen abfragen. Zudem sollen Entwickler grundsätzlich nicht mehr in der Lage sein, Informationen wie politische Ansichten, Beziehungsstatus, Bildung oder Arbeitgeber abzurufen.
Außerdem soll es nicht mehr möglich sein, Nutzer anhand ihrer Telefonnummer oder ihrer E-Mail-Adresse zu finden. Damit sollen vor allem Zugriffe von Unbefugten auf öffentliche Profile eingeschränkt werden. „Insgesamt glauben wir, dass diese Änderungen die Informationen der Nutzer besser schützen werden, während Entwickler weiter in der Lage sind, nützliche Erfahrungen anzubieten“, erklärte Schroepfer. „Wir wissen, dass wir noch mehr Arbeit vor uns haben.“
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