Steve Wozniak will Facebook nicht mehr nutzen

IT-Legende Steve Wozniak wird aus Protest sein Konto auf Facebook stilllegen, wie er gegenüber der Zeitung USA Today erklärt. Der Konzern würde mit den Informationen, die die Nutzer täglich über Facebook teilen hohe Gewinne einfahren. Gleichzeitig aber gebe Facebook nichts von diesen Profiten an die Nutzer zurück.

Steve Wozniak im Gespräch mit Freescale-Manager John Dixon während der Hausmesse Freescale Forum 2015diese Woche in Austin (Bild: Freescale).

Anders als etwa Apple verdiene Facebook durch Informationen über Menschen, die den Dienst im guten Glauben nutzen. Apple hingegen verdiene Geld, in dem es Produkte verkauft. „Wie sie bei Facebook sagen, bist du das Produkt“, so Wozniak weiter.

Unter dem verifizierten Account Wozniaks sind derzeit lediglich zwei ältere Beiträge zu finden. Wozniak will seinen Account lediglich deaktivieren und nicht löschen. Damit will er auch verhindern, dass sich Dritte seines Namens bemächtigen. Damit ist der Apple-Mitgründer ein weiterer prominenter Nutzer, der sich von Facebook verabschiedet.

Im Nachgang an den Facebook-Datenskandal durch Cambridge Analytica haben inzwischen mehrere Personen den Umgang mit der social Media Plattform überdacht. In den USA sind es beispielsweise die Sängerin Cher oder der Schauspieler Will Ferrell. Der Elktroautobauer Tesla hat das US-Facebook-Konto inzwischen vollständig deaktiviert. Die deutsche Variante hatte am 28 März noch eine Umfrage durchgeführt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen verifizierten Account.

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In den USA sollen die Daten von mindestens 70 Millionen Nutzern von dem Datenskandal betroffen sein. Laut dem Statistik-Netzwerk Statista könnten in Deutschland etwa 310.000 Nutzerdaten widerrechtlich ausgewertet worden sein. Die Betroffenen wolle Facebook laut eigenen Angaben in den nächsten Tagen im Facebook-Newsfeed informieren, wie Geschäftsführerin Sheryl Sandberg gegenüber der Agentur Bloomberg erklärte. Sandberg gibt auch Verfehlung des Netzes zu: „Bis heute wissen wir nicht, welche Daten Cambridge Analytica hat“, sagte sie. Facebook sei „unterinvestiert“ gewesen hinsichtlich Sicherheit im Social Network – und sie selbst sei dafür verantwortlich. Als künftige Herangehensweise hingegen sollen potentielle Gefährdungen ermittelt werden, bevor sie sich auswirken.

Geschätzte Opferzahlen des Facebook-Datenskandals. (Bild: Statista).

Auch in Deutschland gibt es inzwischen Beispiele dafür, dass Anwender aufgrund von Datenschutzbedenken das Netzwerk nicht mehr nutzen wollen. Mit einer Gefolgschaft von etwa 5000 Nutzern auf Facebook will nun die Baden-Württemberg Stiftung keine Kommunikation mehr durchführen und damit ein Zeichen für den Datenschutz setzen.

„Bis Facebook den Verpflichtungen zur Datensicherheit nachkommt und die neuen europäischen Datenschutz-Richtlinien umsetzt, wird die Stiftung auf ihre reguläre Kommunikation in Facebook sowie auf Instagram verzichten“, so Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. Gleichzeitig will die Stiftung mit verschiedenen Inhalten, Texten und Beiträgen die Bedeutung des Datenschutzes herausstellen.

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Martin Schindler

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