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Defender: Microsoft stellt Chrome-Erweiterung vor

Microsoft hat im Chrome Web Store eine kostenlose Version seiner Windows-Defender-Lösung zum Schutz vor Phishing eingestellt. Das Plug-in soll über die in Googles Browser integrierte Phishing-Abwehr hinaus für einen erheblich besseren Schutz sorgen.

„Die Erweiterung mit dem Windows-Defender-Browserschutz für Google Chrome erlaubt Ihnen, beim Websurfen eine zusätzliche Schutzebene hinzufügen, die auf derselben verlässlichen Intelligenz basiert, die in Microsoft Edge zu finden ist“, verspricht Microsoft. „Die Erweiterung macht Sie auf bösartige Links aufmerksam und zeigt Ihnen einen klaren Weg zurück zur Sicherheit.“

Microsofts Erweiterung scheint den bordeigenen Phishing-Schutz von Chrome nicht zu deaktivieren, sondern ist wohl als Ergänzung gedacht. Eine klare Aussage dazu fehlt aber ebenso wie zur möglichen Eignung für Chrome-Browser auf anderen Plattformen als Windows. Während einige Mac-Anwender etwas mit der Erweiterung anfangen konnten und sie lobten, berichteten Chrome-OS-Nutzer nur von Fehlermeldungen. Das konnte ZDNet.de ganz ähnlich auch unter Ubuntu Linux nachvollziehen. Obwohl die Erweiterung im Chrome-Webstore als kompatibel mit dem Gerät angegeben war, meldete der Browser nach der Installation: „Diese Erweiterung ist möglicherweise beschädigt.“

Eine funktionierende Erweiterung überprüft angeklickte Links in einer E-Mail oder im Browser selbst angesteuerte Webadressen anhand einer laufend aktualisierten Liste bösartiger URLs, die Microsoft bekannt sind. Wird beim Abgleich ein tatsächlich bösartiger Link erkannt, blendet die Erweiterung ein rotes Warnfenster ein, um den Nutzer vom möglicherweise folgenreichen Besuch der Seite abzuhalten.

Mit Studien will Microsoft seine überlegene Browserschutztechnik belegen (Bild: NSS Labs).

Laut Microsoft bringt das den Phishing-Schutz auf ein wesentlich höheres Niveau, das dem seines Windows-10-Browsers Edge entsprechen soll. Demnach schützt Microsoft Edge vor 99 Prozent aller Phishing-Angriffe, während Google Chrome angeblich nur 87 Prozent und Microsoft Mozilla nur 70 Prozent abhalten können. Angaben dieser Art hatte Microsoft schon Anfang des Jahres in Videos gemacht, die Edge als schneller, sicherer und stromsparender als Chrome bewarben. Mit diesen Werbevideos reagierte der Softwarekonzern offenbar auf die immer noch enttäuschenden Marktanteile von Edge, mit dem er die schlechte Reputation des Internet Explorers überwinden wollte.

Bei seinen vergleichenden Angaben zur Browsersicherheit beruft sich Microsoft auf im Oktober 2017 veröffentlichte Studien von NSS Labs, die dem Schutz vor Phishing sowie dem Schutz vor Socially Engineered Malware galten. Verglichen wurden dabei die Browser Chrome, Edge und Firefox auf Windows 10 Pro Enterprise – Build 15063. Die Studien attestierten Edge, dass es dank des integrierten SmartScreen als Äquivalent zu Googles Safe Browsing erheblich mehr Phishing-Sites blockiert. Einen Monat zuvor allerdings hatte Google gegenteilige Erkenntnisse von zwei beauftragten unabhängigen Sicherheitsfirmen veröffentlicht – hier schützte das Safe Browsing in Chrome besser als Microsofts SmartScreen.

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ZDNet.de Redaktion

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