Categories: Unternehmen

AMD: Ryzen-Prozessoren sorgen für zweistelligen Umsatzanstieg

Intel-Konkurrent AMD hat das erste Geschäftsquartal hervorragend abgeschlossen. Der Hersteller von PC-Prozessoren und Grafikchips meldet einen Umsatz von 1,65 Milliarden Dollar, was ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.Der Gewinn betrug 89 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 33 Millionen im Vergleichszeitraum. Die sehr guten Zahlen sorgten für eine Verteuerung der AMD-Aktie im nachbörslichen Handel um neun Prozent.

Da AMD die Umsätze von Prozessoren und Grafikchips im gleichen Geschäftsbereich Computing und Graphics mischt, ist nicht eindeutig erkennbar, wie groß der Anteil der Ryzen-Prozessoren am Umsatzanstieg in diesem Bereich exakt ausfällt. Jedenfalls sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr in diesem Bereich um 95 Prozent auf 1,12 Milliarden Dollar gewachsen.

Der Umsatz in den Segmenten Enterprise, Embedded und Semi-Custom (einschließlich Spielkonsolenchips) ist hingegen um 12 Prozent auf 532 Millionen Dollar zurückgegangen. Dieser Rückgang wurde teilweise durch das Wachstum des Umsatzes mit Epyc-Server-Prozessoren ausgeglichen.

„Das erste Quartal war ein hervorragender Start ins Jahr 2018 mit einem Umsatzwachstum von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagte AMD-Chefin Lisa Su. „Die Akzeptanz unserer neuen, leistungsstarken Produkte für PC, Spiele und Rechenzentren nimmt weiter zu. Wir sind begeistert von unseren langfristigen Roadmaps und konzentrieren uns auf nachhaltiges Umsatzwachstum und Profitabilität.“

Mit der Ryzen-Architektur ist AMD wieder konkurrenzfähig geworden. Häufig bieten die AMD-Prozessoren im Vergleich zu ähnlich teuren Intel-CPus eine etwas bessere Performance (Bild: AMD).

Vor wenigen Tagen hat AMD die zweite Generation der Ryzen-Desktop-Chips vorgestellt. Sie basiert auf der Zen+-Architektur und wird erstmals in einem 12 Nanometer-Verfahren gefertigt. Die geringeren Strukturbreiten sollen höhere Geschwindigkeiten ermöglichen, den Energieverbrauch um bis zu 11 Prozent senken und bei gleicher Leistungsaufnahme im Vergleich zu den 14-Nanometer-Chips der ersten Generation 16 Prozent mehr Leistung bieten.

HIGHLIGHT

AMD Ryzen 7: Willkommen zurück im Performance-Segment

Mit der Vorstellung der Achtkern-Prozessorarchitektur Ryzen 7 verfügt AMD nach über 10 Jahren wieder über einen konkurrenzfähigen Chip im Desktop-Performance-Segment. Für Server sollen entsprechende Lösungen bald folgen. In der zweiten Jahreshälfte will der Intel-Konkurrent dann im Mobilsegment den Kampf mit Intels Core-Prozessoren aufnehmen.

Inzwischen hat AMD Ryzen-basierte Produkte in allen wichtigen Marktsegmenten am Start. Su geht davon aus, dass die Geschäfte auch im zweiten Quartal gut laufen werden. Sie erwartet, dass OEM-Hersteller 25 neue Ryzen-basierte Consumer- und kommerzielle Notebooks auf den Markt bringen werden. Bis Ende Ende des Jahres sollen insgesamt 60 Ryzen-basierte Systeme zur Verfügung stehen.

Der frühere AMD-Manager Patrick Moorhead, der AMD 2011 verlassen hat und seitdem als Analyst tätig ist, sieht AMDs Zukunft ähnlich positiv: „AMD verzeichnet ein starkes Umsatzwachstum von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreicht damit zum dritten Mal in Folge ein zweistelliges Umsatzwachstum. Der Anstieg wurde durch die Verkäufe von AMDs Ryzen Client CPU und APU Produktlinie in Desktops und Notebooks angeführt. Ich gehe davon aus, dass AMD im nächsten Quartal noch mehr Zuwächse verzeichnen wird, basierend auf der zweiten Generation der Ryzen Desktop-CPU, der verstärkten Verbreitung von Ryzen Mobile Notebooks und der anhaltenden Zunahme von Epyc Server-Implementierungen.“

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Whitepaper

Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld

Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago