Die Telekom hat Teile ihrer Netzinfrastruktur in den vergangenen Monaten modernisiert, sodass nun für 429.124 Haushalte in 386 Städten und Gemeinden Internetanschlüsse mit bis zu 100/40 MBit/s (Download/Upload) zur Verfügung stehen.
Nach Angaben des Bonner Telekommunikationskonzern ist das die Folge der in ganz Deutschland stattfindenden Umstellung auf IP. „Wir kommen unserem Ziel wieder ein Stück näher, möglichst rasch an 80 Prozent unserer Anschlüsse Geschwindigkeiten von 50 MBit/s und mehr anzubieten“, sagt Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland. „Wir bauen schnelles Internet für Millionen.“
Wichtig für die Kunden: Wer die höheren Bandbreiten nutzen möchte, muss einen entsprechenden Tarif buchen. Entsprechende Tarife stehen unter www.telekom.de/schneller zur Verfügung. Ob der eigene Anschluss zu den modernisierten Gebieten gehört, lässt sich unter https://www.telekom.de/netzausbau-informationen überprüfen.
Nach internen Planungen der Deutschen Telekom, die im Februar bekannt wurden, sollen 15 Millionen Haushalte bis zum Jahresende Internetzugänge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 MBit/s erhalten. Für die schnelleren Anschlüsse will das Unternehmen den Ausbau von Supervectoring vorziehen, der eigentlich erst ab dem nächsten Jahr vorgesehen war. Tarife für die neuen Anschlüsse sollen jedoch noch nicht feststehen.
Supervectoring ist eine Weiterentwicklung des Standards VDSL2, bei dem die Bandbreite am Endanschluss von 17 MHz auf 35 MHz ausgeweitet wird. Das Vectoring soll laut Telekom elektromagnetische Störungen ausgleichen, die in den Kupferleitungen auf dem Weg zwischen den Kabelverzweigern und den Haushalten auftreten. Dadurch sollen Übertragungsgeschwindigkeiten von zunächst bis zu 100 MBit/s und mit Supervectoring bis zu 250 MBit/s möglich werden. Die benötigte Technik installiert die Telekom in den Kabelverzweigern, also an den Übergangsstellen von den Glasfaserleitungen zu den Kupferleitungen.
Die Telekom rechnet mit 27,5 Millionen deutschen Haushalten, die sie Ende 2018 mit Vectoring erreicht, davon 15,4 Millionen mit Supervectoring. Für das bisher angebotene Vectoring sagt der Provider bis zu 100 MBit/s zu. Supervectoring soll für eine Geschwindigkeit bis zu 250 MBit/s gut sein, mindestens aber für 100 MBit/s.
Die Branchenverbände der Telekom-Wettbewerber kritisieren schon länger ein „weitreichendes Quasi-Monopol zum Vectoring-Ausbau in den sogenannten Nahbereichen“, das die Bundesnetzagentur der Deutschen Telekom eingeräumt habe. Grundsätzlich halten sie zudem die Entscheidung, Haushalte per Kupferkabel anzubinden und nicht den Netzausbau mit Glasfaser bis direkt ins Gebäude oder die Wohnung voranzutreiben, für nicht zukunftssicher.
Vectoring und Supervectoring kann die Telekom zunächst schneller und kostengünstiger umsetzen als bis in die Gebäude führende Glasfasernetze (FTTH), was ihr kurzfristige Wettbewerbsvorteile verspricht. Doch selbst die Telekom sieht ihr Vectoring als Zwischenschritt zu einem konsequenten Glasfaser-Ausbau. Im Januar kündigte sie an, 33 Gewerbegebiete mit Glasfaser anzubinden. Damit sollen rund 7.600 Unternehmen in diesem Jahr Internetverbindungen mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s erhalten.
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