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Google Duplex: „Hallo, Sie sprechen mit einem Bot“

Die während der Google I/O vorgestellte Sprachtechnologie Duplex, die in der Lage ist, im Gespräch mit einem menschlichen Gegenüber Termine zu vereinbaren, soll sich laut Google als Maschine zu erkennnen geben.

Duplex sorgte für Diskussionen darüber, ob oder wie sich ein so realistisch klingender virtueller Assistent dem Menschen gegenüber identifizieren sollte. Google hatte dies zuvor in Aussicht gestellt und nun bestätigt.

„Wir verstehen und schätzen die Diskussion um Google Duplex . Wie wir von Anfang an gesagt haben, ist Transparenz in der Technologie wichtig“, sagte eine Google-Sprecherin in einer Erklärung. „Wir entwerfen diese Funktion mit integrierter Offenlegung und stellen sicher, dass das System angemessen identifiziert wird. Was wir auf der I/O gezeigt haben, war eine frühe Technologie-Demo, und wir freuen uns darauf, das Feedback in die Entwicklung eines Produkts einfließen zu lassen.“

Anders als eine Roboterstimme, die man normalerweise aus einem intelligenten Lautsprecher wie Google Home zu hören bekommt, klingt Duplex sehr natürlich. Es spricht mit der Betonung einer realen Person, hält inne, bevor es antwortet, und verlängert bestimmte Wörter, als ob es Zeit zum Nachdenken benötigt.

Mit dieser neuen Sprechfähigkeit kommt der Google-Assistent einem Meilenstein in der Evolution des Computers näher: dem Bestehen des Turing-Test. Um diesen zu bestehen, den der englische Informatiker Alan Turing 1950 vorschlug, müssten die natürlichen Sprachreaktionen eines Computers wie die eines Menschen klingen.

Aber von dem Moment an, als Google-Chef Pichai den Duplex-Dienst demonstrierte, provozierte die Technik nicht nur Erstaunen und Bewunderung, sondern auch Kritik. Zeynep Tufekci, Professorin an der University of North Carolina in Chapel Hill sagte: „Google Assistant macht Anrufe, die vorgeben, menschlich zu sein, nicht nur ohne zu enthüllen, dass es ein Bot ist, sondern fügt „ummm“ und „aaah“ hinzu, um den Menschen am anderen Ende zu täuschen, wobei das Publikum ihn anfeuert…. erschreckend.. Silicon Valley ist ethisch verloren, führungslos und hat nichts gelernt.“

Die Schlagzeile der Washington Post fragte: „Soll man den Leuten sagen, dass es eine Maschine ist?“ TechCrunch wies auf „ein Versagen des ethischen und kreativen KI-Designs“ hin.

Während Google nun klargestellt hat, dass es sicherstellen würde, dass der Bot „angemessen identifiziert“ wird, hat es noch keine Details  mitgeteilt, wie genau diese Offenlegungen umgesetzt werden soll.

Google will diesen Sommer einen Test der Duplex-Technologie im Google-Assistenten starten. Die Technik soll Nutzern helfen, Restaurantreservierungen vorzunehmen, Friseurtermine zu vereinbaren und Urlaubszeiten per Telefon zu vereinbaren.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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