AMD hat zusammen mit den PC-Herstellern Dell, HP und Lenovo PCs und Notebooks mit Ryzen-PRO-Prozessoren und integrierter Radeon Vega Grafik angekündigt. Insgesamt haben Dell, HP und Lenovo 16 Lösungen präsentiert. Neun PCs und Notebooks gehen auf das Konto von HP, zwei kommen von Dell und fünf stammen von Lenovo. Zusammen bilden diese Systeme das breiteste Portfolio an AMD-Prozessor-basierten Unternehmens-PCs in der Geschichte des Intel-Konkurrenten. Angeblich sollen die neuen Ryzen PRO-basierten Modelle noch im Mai erhältlich sein. Ob allerdings sämtliche Lösungen auch in Deutschland verfügbar sein werden, ist nicht bekannt.
„Unsere Mission mit AMD Ryzen Prozessoren ist es, den Anwendern mehr Leistung, Funktionen und Auswahl zu bieten. Dieses Versprechen haben wir im letzten Jahr in den Premium-Desktop- und Notebook-Märkten erfüllt. Jetzt bringen wir diese Prinzipien auf eine ganze Reihe von kommerziellen Notebooks und Desktops“, sagt Jim Anderson, Senior Vice President und General Manager, Computing and Graphics Business Group, AMD. „Die neuen Unternehmensplattformen von Dell, HP und Lenovo stellen einen wichtigen Meilenstein für AMD dar und zeigen, dass wir die Anforderungen des Premium-Marktes von Grund auf erfüllen. Ryzen PRO mobile Prozessoren ermöglichen eine ganztägige Akkulaufzeit von bis zu 16 Stunden, eine erstklassige Produktivitätsleistung und eine sensationelle Grafik auf Basis der Radeon-Technologie“.
Die Ryzen-PRO-Modelle verfügen über vier Rechenkerne, die bis zu acht Threads zur Verfügung stellen und zwischen 3,4 und 3,9 GHz getaktet werden. Der gemeinsame L2/L3-Cache umfasst 6 MByte. Die integrierte Radeon Vega bietet zwischen sechs und elf Compute-Einheiten. Sie takten zwischen 1,1 und 1,3 GHz. Die Verlustleistung gibt AMD mit 15 Watt für die mobilen Varianten an, während der Energiehunger der Desktop-Modelle zwischen 35 und 65 Watt liegt.
AMD hat laut eigenen Messungen mit dem Dell Latitude 5495, der mit einem Ryzen 7 PRO 2700U mit integrierter Radeon Vega 10 ausgestattet ist, eine Laufzeit von 16 Stunden ermittelt. Allerdings ist das Notebook auch mit einem 68-Wh-Akku ausgestattet.
In Sachen Performance können sich die Lösungen mit Ryzen-PRO-Prozessoren gegenüber vergleichbaren Intel-Angeboten durchaus messen. Im Photoshop-Test erzielt der AMD Ryzen 7 PRO 2700U gegenüber einem Core i7-8550U eine 6 Prozent höhere Performance, während der Ryzen 5 PRO 2500U im Vergleich zu dem Core i5-8250U ein um 12 Prozent besseres Ergebnis erzielt. Mit Povray sind die AMD-Chips um 22 Prozent respektive 6 Prozent flotter als die Intel-Prozessoren. Und im OpenGL-Test SPECviewperf ist der Ryzen 7 PRO 2700U mit Vega Graphics fast dreimal schneller als das Intel-Pendant. Auch der Ryzen 5 PRO 2500U bietet in diesem Bereich eine um 55 Prozent bessere Performance als der Intel Core i5-8250U.
Für den Einsatz in Unternehmen garantiert AMD für die Ryzen-PRO-Prozessoren typsiche Eigenschaften, die in diesem Umfeld von Relevanz sind. So wird die Verfügbarkeit der Prozessoren mit 24 Monate angegeben. Der Software-Stack soll laut AMD für 18 Monate nicht verändert werden, was Betriebssystem-Images für entsprechende Clients für die gleiche Dauer ermöglicht. Für die Verwaltbarkeit unterstützen die AMD-Prozessoren den Standard DASH und bieten KVM-Support. Die Garantie für die Prozessoren der Ryzen-PRO-Prozessoren beträgt 36 Monate gegenüber 12 Monate der Standard-Ryzen-Chips.
Außerdem verfügen die Ryzen-PRO-Prozessoren noch über eine Reihe von Security-Features, die das Unternehmen unter der Bezeichnung GuardMI Technology zusammenfasst. Hierzu zählt beispielsweise ein sicherer Boot-Prozess, eine Realtime Intrusion Detection sowie eine Speicherverschlüsselung, die unabhängig von Betriebssystem und Anwendungen funktioniert.
Seit der Einführung der Ryzen-Prozessoren im Frühjahr 2017 ist Intel-Konkurrent AMD zurück in der Erfolgsspur. Im ersten Quartal sorgen die neuen Chips für einen zweistelligen Umsatzanstieg. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 1,65 Milliarden Dollar. Der Gewinn betrug 89 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 33 Millionen im Vergleichszeitraum. Aber auch Konkurrent Intel konnte zulegen und hat wegen einer hohen Nachfrage nach Server-Chips einen Rekordumsatz in Höhe von 16,1 Milliarden Dollar erreicht. Der Nettogewinn kletterte um 50 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar.
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