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Bloomberg: Apple bringt keine neue Hardware zur WWDC

Am kommenden Montag beginnt Apples Entwicklerkonferenz World Wide Developers Conference in San Jose. Nach einem Bericht des für gewöhnlich gut informierten Bloomberg-Redakteurs Mark Gurman plant Apple keine neuen Hardware-Produkte vorzustellen. Stattdessen soll der Schwerpunkt dieses Jahr auf dem Thema Digital Health liegen.

Demnach will Apple eine Reihe von Tools vorstellen, die den Anwendern helfen, die Zeit, die sie mit ihren Geräten und in bestimmten Anwendungen verbringen, besser zu kontrollieren. Diese Details werden in einem Menü innerhalb von Einstellungen in iOS 12 gebündelt.

Anfang des Jahres kritisierten die Apple-Investoren Jana Partners LLC und das California State Teachers‘ Retirement System, dass der iPhone-Hersteller zu wenig für die Gesundheit seiner Kunden unternehme. Internet- und Medien-Sucht werde zusehends zum Problem. Apple müsse sich hier nun der sozialen Verantwortung stellen und könne als führendes Technologieunternehmen eine ganze Branche beeinflussen. Der Wert eines der wertvollsten Unternehmen könnte davon abhängen.

Die zunehmende Besorgnis über die Abhängigkeit von Smartphones ist für Apple weniger bedrohlich als für andere große Technologieunternehmen. Schließlich verdient Apple den größten Teil seines Geldes mit dem Verkauf von Hardware. Auch Google hat Lösungen für Android P auf einer eigenen Entwicklerkonferenz im Mai angekündigt, mit der Nutzer das eigenen Verhalten besser kontrollieren können. Ein neues Dashboard soll Android-Anwender darüber informieren, wie lange sie Anwendungen verwenden und sie daran erinnern, eine Pause einzulegen.

iOS und Augmented Reality

Darüber hinaus steht laut Bloomberg das Thema Augmented Reality im Fokus der WWDC. Als Teil der neuen Software „ARKit 2.0“ plant das Unternehmen einen neuen Modus, der es den Nutzern ermöglicht, AR-Spiele gegeneinander in der gleichen virtuellen Umgebung zu spielen. In einem anderen Modus können Objekte in einen Bereich fallen gelassen werden und bleiben praktisch an Ort und Stelle. Die Funktionen werden ein Vorgeschmack dessen sein, was von einem Apple AR-Headset kommen soll, das bereits für 2020 geplant ist.

Um seine Kompetenz in diesem Bereich zu verbessern, hat der iPhone-Hersteller im letzten Jahr die deutsche Firma SensoMotoric Instruments übernommen. SensoMotoric hatte sich auf Eye-Tracking-Lösungen spezialisiert, unter anderem für Augmented Reality und Virtual Reality. Sie dienten der Marktforschung und der klinischen Forschung und kamen auch für neurowissenschaftliche Forschung und kognitives Lernen sowie im Bereich Biomechanik zum Einsatz .

Weitere, größere Funktionen sollen laut Bloomberg nicht in iOS enthalten sein. Apple hatte bereits im Februar angekündigt, dass es in Zukunft wieder mehr Wert auf Stabilität legen möchte.

Was macOS anbelangt, arbeitet Apple an einer stärkeren Integration von iOS-Anwendungen. Allerdings geht es dabei nicht um die Entwicklung eines einzigen Betriebssystems für mobile Geräte und Macs, sondern darum, Entwicklern zu ermöglichen, Anwendungen schreiben zu können, die sich sowohl auf Touch-Geräten wie dem iPhone oder dem iPad wie auch auf einem Mac-Desktop-Rechner nutzen lassen. Das Projekt soll Apple-intern unter dem Code-Namen „Marzipan“ laufen.

Damit könnten Entwickler neben einer iOS-App auch eine Version für macOS anbieten, ohne dass wie jetzt dafür sehr viel Zeit investiert werden muss. Apple betreibt für iPhone und iPad derzeit einen der erfolgreichsten App-Stores. Bei Macbooks und Mac-Rechnern allerdings dünnt das Angebot aus. Mit „Marzipan“ könnte also die Mac-Plattform von der Vielfalt der iOS-Umgebung profitieren.

Hardware-Updates

In der Regel nutzt Apple seine Entwicklerkonferenz auch zur Ankündigung neuer Hardware. Letztes Jahr wurde beispielsweise fast die gesamte Mac-Linie aktualisiert, der iMac Pro, neue iPad Pros und der HomePod-Smart-Speaker vorgestellt. Laut Bloomberg soll Apple in diesem Jahr allerdings darauf verzichten. Apple arbeite zwar an der Aktualisierung des MacBook Pro und des 12-Zoll MacBooks mit neuen Chips von Intel und plant auch einen neuen kostengünstigen Laptop als Nachfolger des MacBook Air. Doch laut den Informanten der Nachrichtenagentur werden diese nicht vor Ende des Jahres fertig. Auch ein neue gestalteter iPad Pro Linie mit Unterstützung der 3D-Gesichtserkennung Face ID werde später erscheinen.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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