Samsung hat auf dem Mobile World Congress Shanghai eine neue Bildsensor-Technologie für Smartphone-Kameras vorgestellt. Die mit Isocell Plus bezeichnete Technik hat der koreanische Konzern zusammen mit Fujifilm entwickelt.
Isocell Plus soll laut Herstellerangaben mehr Licht erfassen und so die Lichtempfindlichkeit und Farbtreue deutlich erhöhen. Um qualitativ hochwertige Aufnahmen zu machen, müssen CMOS-Bildsensoren so viel Licht oder Photonen wie möglich aufnehmen und die richtige Farbinformation an die Fotodiode übertragen. Diese Anforderungen wurden durch die Einführung der Isocell-Technologie von Samsung im Jahr 2013 verbessert, indem es eine physikalische Barriere zwischen den benachbarten Pixeln einführte und somit Farbübersprechen verhinderte. Dadurch kann jedes Pixel mehr Licht absorbieren und halten als der herkömmliche rückseitig beleuchtete Bildsensoren (BSI).
Für die Isolation der Pixel kommt derzeit ein Metall zum Einsatz, das aber zu optischen Verlusten führen kann, da Metalle dazu neigen, das einfallende Licht zu reflektieren und/oder zu absorbieren. Für Isocell Plus ersetzt Samsung die Metallbarriere durch ein neuartiges, von Fujifilm entwickeltes Material, das den optischen Verlust und die Lichtreflexion minimieren soll.
Isocell Plus soll dadurch eine höhere Farbtreue und eine bis zu 15-prozentige Steigerung der Lichtempfindlichkeit bieten. Laut Samsung ermöglicht die Technologie auch die Ausstattung von Bildsensoren mit 0,8 Mikrometern (µm) und kleineren Pixeln ohne Leistungsverlust und ist damit eine optimale Lösung für die Entwicklung von hochauflösenden Kameras mit über 20 Megapixeln. Derzeit verwendet Samsung im Galaxy S9+ einen 1/2,55″ großen Sensor, der aus 12 Millionen 1,4µm großen Pixeln besteht. Samsung könnte also mit der neuen Technik bei gleicher Sensorgröße mit der neuen Technik 21 Millionen Pixel unterbringen. Alternativ könnte man auch die Pixelgröße auf 1,75µm erhöhen, was die Lichtempfindlichkeit massiv anheben sollte
„Wir schätzen unsere strategische Partnerschaft mit Samsung und möchten zum Abschluss der Entwicklung von ISOCELL Plus gratulieren“, sagte Naoto Yanagihara, Corporate Vice President von Fujifilm. „Diese Entwicklung ist für uns ein bemerkenswerter Meilenstein, denn sie markiert die erste Kommerzialisierung unseres neuen Materials. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Samsung erwarten wir, dass wir mehr sinnvolle Innovationen für mobile Kameras einführen.
„Durch die enge Zusammenarbeit mit Fujifilm, einem Branchenführer in der Bild- und Informationstechnologie, haben wir die Grenzen der CMOS-Bildsensorik noch weiter verschoben“, sagt Ben K. Hur, Vice President of System LSI Marketing bei Samsung Electronics. „Die ISOCELL Plus ermöglicht nicht nur die Entwicklung ultrahochauflösender Sensoren mit unglaublich kleinen Pixelabmessungen, sondern bringt auch Leistungssteigerungen für Sensoren mit größeren Pixelabmessungen.
In Kombination mit anderen neuen mobilen Bildgebungstechnologien, wie Multi-Frame-Stacking und Multi-Sensor-Kameramodulen, sollte Isocell Plus das Design von Smartphone-Kameras mit noch besserer Schwachlicht-Performance ermöglichen, als wir sie in aktuellen Modellen sehen. Ob Samsung die neue Technik bereits für das für den 9. August erwartete Galaxy Note 9 verwendet, ist nicht bekannt.
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