Categories: MobileMobile OS

OnePlus 5T erhält Project Treble

OnePlus hat für seine Android-Smartphones 5 und 5T eine neue Beta-Firmware veröffentlicht. Mit OxygenOS OP5T_O2_Beta_11 führt die Oppo-Tochter eine mit Project Treble für zukünftige Updates wichtige Funktion auf den genannten Smartphones ein.

Technisch gesehen ist Project Treble ein Interface für die Hersteller, das zwischen dem Android OS Framework und der gerätespezifischen Low-Level-Software der Chipanbieter sitzt. Ermöglicht wird es durch die neue Vendor Test Suite (VST), die konzeptionell der Compatibility Test Suite (CTS) ähnelt. Letztere erlaubt es Entwicklern, Apps zu erstellen, die auf unterschiedlicher Hardware verschiedener Gerätehersteller laufen.

Project Treble ermöglicht eine Aktualisierung des Android OS Framework, ohne dass die ursprüngliche Anbieter-Implementierung verändert werden muss. Damit will Google den Update-Prozess beschleunigen (Bild: Google).

Vorteile Project Treble

Treble soll also sicherstellen, dass von Google bereitgestellte Android-Updates mit allen Chips in einem Smartphone funktionieren. „Ohne offizielles Hersteller-Interface muss heutzutage viel Android-Code aktualisiert werden, wenn ein Gerät auf eine neue Android-Version umgestellt wird“, teilte Google im Android Developers Blog mit. „Mit einem stabilen Hersteller-Interface, das Zugriff auf die hardwarespezifisichen Teile von Android bietet, können Gerätehersteller ein neues Android-Release an Verbraucher ausliefern, indem sie nur das Android OS Framework aktualisieren, und ohne zusätzlichen Aufwand für die Chiphersteller.“

Standardmäßig unterstützen nur Smartphones Project Treble, die ab Verkaufsstart bereits Android 8.0 nutzen. Dass nun OnePlus auch für die ursprünglich mit Android 7 ausgelieferten Geräte Project Treble nachliefert, ist längst nicht selbstverständlich. Samsung hat beim Upgrade auf Android 8 für das Galaxy S7 auf den Mehraufwand für eine für Project Treble nötige Anpassung der Partitionsstruktur verzichtet. Wohl auch deshalb, weil kein weiteres Betriebssystem-Upgrade für das S7 geplant ist. Neben OnePlus haben auch Google (Pixel 1. Generation) und Huawei (Mate 9, Honor8 Pro) Project Treble mit der Aktualisierung auf Android 8 für einige Geräte aktiviert.

Mit „Seamless System Updates“ bietet Project Treble eine weitere Funktion, die den Upgrade-Prozess beschleunigt. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine zweite Systempartition, auf der das Update im Hintergrund durchgeführt wird. Ist es abgeschlossen, erfolgt der Neustart mit der aktualisierten Systempartition. Allerdings ist der Speicherverbrauch durch eine zweite Systempartition entsprechend groß, sodass die meisten Hersteller darauf verzichten. Auch OnePlus hat „Seamless System Updates“ nicht integriert.

Darüber hinaus bietet die aktuelle Beta-Version für das OnePlus 5 und das 5T noch weitere Neuerungen. So wurde das User-Interface komplett aktualisiert und neue Akzentfarben (Einstellungen – Display – Anpassung) hinzugefügt. Durch das Upgrade wird allerdings die bisher eingestellte Farbe auf Blau umgestellt. In der App-Übersicht (Drawer) gibt es nun mit „New Installs“ eine sinnvolle neue Such-Option. Generell bietet OnePlus mit Tags wie „Zuletzt gesucht“, „Reise und Tourism“ und „Social“ nützliche Suchkategorien im App-Drawer. Zudem wurden die Kontakte- und die Wetter-App überarbeitet. Letztere zeigt auch Warnungen des Deutschen Wetterdienst an.

Die Teilnahme am öffentlichen Beta-Programm bei OnePlus ist relativ einfach. Hierfür muss man lediglich das für das genutzte Telefon vorgesehene Image herunterladen und über das integrierte Recovery flashen. In der Regel sollten Einstellungen und Daten erhalten bleiben. Sollte ein Zurücksetzen des Smartphones nötig sein, das sämtliche Daten auf dem Gerät löscht, wird davor gewarnt.

Bleiben Sie in Kontakt mit ZDNet.de

ZDNet-Newsletter

Täglich alle relevanten Nachrichten frei Haus.

Jetzt anmelden!

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

19 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

23 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

24 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

1 Tag ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

1 Tag ago