Trotz Android-Kartellstrafe: Google übertrifft die Erwartungen im zweiten Quartal

Die Google-Mutter Alphabet hat wie erwartet die in der vergangenen Woche verhängte Android-Kartellstrafe in der Bilanz für das zweite Quartal 2018 (PDF) verbucht. Als Folge schrumpft der Nettogewinn (nach GAAP) gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Seinen Umsatz verbesserte das Unternehmen indes um 25 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar. Beide Kategorien übertreffen die Erwartungen von Analysten.

Ohne die Geldbuße weist die Bilanz nämlich einen Non-GAAP-Gewinn von 8,3 Milliarden Dollar (plus 32 Prozent) oder 11,75 Dollar je Aktie aus. Die Prognose lag indes bei lediglich 9,54 Dollar je Anteilsschein aus Einnahmen von 32,2 Milliarden Dollar. Anleger reagierten somit sehr gelassen auf die Strafzahlung. Im nachbörslichen Handel verteuerte sich die Google-Aktie um 3,6 Prozent auf 1254,75 Dollar, was sogar das aktuelle 52-Wochen-Hoch von 1221,59 Dollar übersteigt.

Auf Google selbst entfiel ein Umsatz von 32,5 Milliarden Dollar sowie ein operativer Gewinn von 8,9 Milliarden Dollar. Mit dem Verkauf von Werbung nahm Google 28,1 Milliarden Dollar ab. Googles Umsatz pro Klick auf eine Anzeige schrumpfte jedoch um 22 Prozent.

Die sogenannten Other Bets, zu denen Waymo, Fiber und Verily gehörten steuerten 145 Millionen Dollar zum Gesamtumsatz bei. Den operativen Gewinn belasteten sie mit einem Fehlbetrag von 732 Millionen Dollar, was einem Wachstum von fast 24 Prozent entspricht.

Mehr als 13.000 neue Mitarbeiter belasten die operative Marge

Einen deutlichen Zuwachs meldete Google auch bei der Zahl der Beschäftigten. 89.058 Menschen arbeiteten zum 30. Juni 2018 bei dem Internetkonzern, 13.452 mehr als vor einem Jahr. Die höheren Personalkosten dürften auch dazu beigetragen haben, dass die operative Gewinnmarge im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um zwei Punkte auf 24 Prozent gesunken ist.

„Mit einem Umsatz von 32,7 Milliarden US-Dollar und einem Plus von 26 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2017 haben wir erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt“, sagte Google-CFO Ruth Porat. „Unsere Investitionen bringen großartige Erfahrungen für Nutzer, starke Ergebnisse für Werbetreibende und neue Geschäftsmöglichkeiten für Google und Alphabet.“

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

2 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

20 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

22 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

22 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago