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Google wirft Krypto-Miner aus dem Play Store

Google hat die Richtlinienübersicht für Entwickler aktualisiert. Das Unternehmen untersagt ab sofort den Vertrieb von Krypto-Minern über seinen Marktplatz Play Store. Wie Bleeping Computer berichtet heißt es in den Richtlinien nun unter dem Punkt Kryptowährungen: „Wir gestatten keine Apps, die Kryptowährung auf Geräten minen“.

Krypto-Miner sind sehr umstritten. Befürworter sehen darin eine Alternative zu Online-Werbung. Statt Anzeigen in Gratis-Apps einzublenden, um ihr Angebot zu finanzieren, können Entwickler auch im Hintergrund einen Teil der brach liegenden Rechenleistung nutzen, um Kryptowährungen zu schürfen. Gegner befürchten jedoch indes einen Missbrauch, beispielsweise durch eine mangelnde Transparenz in Bezug auf die den Nutzern entstehenden Nachteile wie höherer Akkuverbrauch und wahrscheinlich auch höherer Verschleiß.

Zudem haben Schadprogramme mit Mining-Funktion gezeigt, dass Krypto-Miner grundsätzlich auch in der Lage sind, ein Smartphone zu überlasten oder gar dauerhaft zu beschädigen. Kaspersky stellte Ende vergangenen Jahres bei der Analyse des Android-Trojaners Loapi fest, dass sich bei einem Testgerät der Akku aufblähte und das Gehäuse verformte.

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Die Änderung kommunizierte Google offenbar nicht gegenüber seinen Entwicklern. Dem Bericht zufolge beschwerten sich Betroffene unter anderem auf Reddit über die Löschung ihrer Mining-Apps.

Allerdings macht Google eine Ausnahme. Erlaubt sind weiterhin Anwendungen für Android, die der Verwaltung von Krypto-Minern aus der Ferne dienen.

Neu ist auch, dass Google Kopien von Apps untersagt, die es bereits im Play Store gibt und die Nutzern folglich auch keinen Mehrwert bieten. „Wir gestatten keine Apps, deren Inhalte oder Funktionen denen von Apps entsprechen, die bereits bei Google Play angeboten werden. Apps müssen einzigartige Inhalte oder Funktionen bereitstellen“, heißt es in der neuen Richtlinie. Diese Einschränkung gilt auch für Apps eines Entwicklers mit sehr ähnlichen Inhalten und Funktionen. „Enthalten die einzelnen Apps jeweils wenig Inhalt, sollten Entwickler eventuell eine App erstellen, in der alle Inhalte zusammengeführt werden.“

Apple sagte Krypto-Minern in seinem App Store bereits im Juni den Kampf an. Es untersagt seitdem sogar generell jegliche Hintergrundprozesse, die mit der App nichts zu tun haben. Als Beispiel nennt es dabei explizit das Schürfen von Kryptowährungen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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