Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), das auch die A-Serie-Prozessoren für Apples iPhone fertigt, musste am Freitag aufgrund eines Computervirus an mehreren Standorten die Produktion einstellen. Wie Bloomberg berichtet ist unklar, ob tatsächlich auch Fabriken betroffen waren, in denen Chips für Apple-Produkte hergestellt werden.
„TSMC wurde schon zuvor von Viren angegriffen, aber es ist das erste Mal, dass ein Virenangriff Auswirkungen auf unsere Produktion hatte“, sagte Lora Ho, Chief Financial Officer von TSMC, im Gespräch mit Bloomberg.
Am Sonntag räumte das Unternehmen ein, dass der Produktionsausfall den Umsatz des laufenden dritten Quartals um drei Prozent schmälern wird, und zwar durch Lieferverzögerungen und zusätzliche Kosten. Die Bruttomarge soll rund ein Prozent geringer ausfallen als bisher geplant. „Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass die Lieferverzögerungen im dritten Quartal im vierten Quartal aufgeholt werden, und wir bleiben bei unserer Prognose eines hohen einstelligen Umsatzwachstums für 2018 in US-Dollar.“
Die Folgen des Angriffs sollen nun im Lauf des heutigen Tags vollständig behoben sein. Laut TSMC wurden die meisten Kunden bereits über den Virenbefall informiert und man arbeite eng mit ihnen zusammen, um neue Lieferzeitpläne zu entwickeln. Die Details würden in den kommenden Tagen mit den jeweiligen Kunden besprochen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zudem äußerte sich TSMC zur Ursache der Infektion: „Der Vorfall wurde durch eine Fehlbedienung bei der Installation eines neuen Tools ausgelöst, wodurch sich ein Virus ausbreitete, sobald das Tool mit dem Computernetzwerk des Unternehmens verbunden war. Datenintegrität und vertrauliche Informationen wurden nicht beeinträchtigt. TSMC hat Maßnahmen ergriffen, um diese Sicherheitslücke zu schließen und die Sicherheitsmaßnahmen weiter zu verstärken.“
Für TSMC kommt der Produktionsausfall zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen, das als alleiniger Lieferant der aktuellen A-Serie-Chips gilt, sollte derzeit auch mit der Fertigung des neuen iPhone-Prozessors beschäftigt sein. Verzögerungen bei dessen Produktion könnten bedeuten, dass Apple beim erwarteten Markstart der kommenden iPhones im September weniger Geräte zur Verfügung stehen als geplant – oder dass Apple den Marktstart gar um einige Tage verschieben muss.
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