Microsoft wird den auch als Klassik-Version bezeichneten alten Desktop-Client seiner Messaging-Anwendung Skype 7.0 nun doch nicht zum 1. September abschalten. Das Unternehmen reagiert auf Beschwerden von Nutzern, die mit Skype 8 als Ersatz nicht zufrieden sind.
Unklar ist allerdings, was Microsoft unter „einige Zeit“ versteht. Wahrscheinlich soll die Supportverlängerung Microsoft die Möglichkeit geben, die Beschwerden zu Skype 8 abzuarbeiten, ohne in der Zwischenzeit durch die Abschaltung von Skype 7 weitere Nutzer an Konkurrenzangebote wie WhatsApp und Facebook Messenger zu verlieren.
Bei der Vorstellung von Skype 8 im Juli hatte Microsoft eingeräumt, dass die neue Version viele, aber eben nicht alle Funktionen von Skype 7 bietet. Unter anderem ist es mit dem neuen Client nicht mehr möglich, Unterhaltungen in einem separaten Fenster zu öffnen.
Noch kurz vor der Bekanntgabe der Supportverlängerung stufte beispielsweise der Nutzer JaseonPierce2 Skype 8 als zumindest für ihn unzureichend ein. „Ich kann Ihnen sagen, dass das neue Skype nicht die Erwartungen der Nutzer erfüllt, da so viele Probleme damit haben und sie diese nicht rechtzeitig lösen können. Können Sie den Support für die vorherige Version nicht verlängern, damit wir die Version nutzen können, die wir mögen? Ich kann das neue Skype zumindest nicht verwenden, weil es einfach nicht so funktioniert, wie ich es brauche.“
„Falls Sie die vorherige Version zum 1. September abschalten, werden Sie viele Nutzer verlieren“, ergänzte der Nutzer. „Ich muss mich bereits nach einer Alternative umsehen, da ich das neue Skype nicht benutzen will, weil es meine Anforderungen nicht erfüllt. Bitte verlängern Sie den Support und zwingen Sie und nicht, zu etwas zu wechseln, das uns nicht glücklich macht.“ Die Ankündigung der Support-Verlängerung ist eine direkte Antwort auf seinen Beitrag.
Skype 8.0 ist für Windows 7, 8.1 und 10, für macOS, iPhones, Android und Linux erhältlich. In Kürze soll auch eine Version fürs iPad folgen. Nach Microsofts ursprünglicher Planung sollte unter Windows 7 und 8.1 ab 1. September nur noch Skype 8.0 funktionieren. Windows 10 bietet als Alternative auch die Skype-UWP-App.
Skype hat schätzungsweise 300 Millionen aktive Nutzer – die Zahl nannte das Unternehmen bereits im Jahr 2013. Laut Bloomberg wurde diese Angabe zudem seit 2016 nicht mehr aktualisiert. Die bestenfalls stagnierenden Nutzerzahlen ist vor allem auf den Erfolg von neuen Messaging-Anwendungen wie WhatsApp und Facebook Messenger zurückzuführen. Als Folge belegte Skype beispielsweise hierzulande 2016 bei einer Bitkom-Umfrage mit einem Anteil von 16 Prozent nur noch Platz zwei, hinter WhatsApp mit 63 Prozent und Facebook-Messenger mit 15 Prozent.
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