Android soll bis zu zehnmal mehr Daten über seine Nutzer sammeln als iOS. Das geht aus einer Studie der Vanderbilt University hervor, die im Auftrag des Branchenverbands Digital Context Next erstellt wurde. Demnach soll ein Android-Smartphone pro Stunde durchschnittlich 40,2 Anfragen nach Nutzerdaten stellen. Apple soll indes nur 4,2 Anfragen pro Stunde an ein iPhone richten.
Große Unterschiede sollen sich auch bei der Art der abgefragten Daten ergeben. 35 Prozent der Informationen, die Google von einem Android-Smartphone erhält, sind Standortdaten. 24 Prozent fallen in die Kategorie Geräte-Uploads und 18 Prozent beziehen sich auf den App Store Google Play. Bei Apple haben Standortdaten indes nur einen Anteil von einem Prozent und Geräte-Uploads einen Anteil von 46 Prozent.
Für die Studie entwickelte Douglas Schmidt, Professor an der Vanderbilt University, ein Szenario, das einen üblichen Nutzungstag abbilden soll. Es basiert auf einem neuen Google-Konto und einer neuen SIM-Karte. „Google sammelte Daten zu verschiedenen Aktivitäten, wie zum Beispiel den Standort des Nutzers, die zurückgelegten Wegstrecken und die angehörte Musik“, heißt es in der Studie. „Überraschenderweise hat Google mehr als zwei Drittel der Informationen mit passiven Mitteln gesammelt oder abgeleitet. Am Ende des Tages identifizierte Google die Interessen der Nutzer mit bemerkenswerter Genauigkeit.“
Eine wichtige Rolle bei der Datensammlung übernehme der Browser Chrome, den Schmidt bei seinen Tests stets im Hintergrund aktiv ließ. Android und Chrome sendeten auch ohne Interaktion mit dem Nutzer Daten an Google. „Unsere Experimente zeigen, dass ein ungenutztes, stationäres Android-Handy (mit aktiviertem Chrome im Hintergrund) 340 Mal während einer 24-Stunden-Sitzung Ortsinformationen an Google übermittelt hat. Tatsächlich machten die Standortinformationen 35% aller an Google gesendeten Datenproben aus.“
Die Studie zeigt aber auch, dass Google selbst dann Daten erhält, wenn Nutzer mit einem iPhone ohne Google Chrome unterwegs sind. In dem Fall ermittelten die Forscher jedoch nur 0,73 Anfragen pro Stunde von Google, von denen sich 75 Prozent auf Online-Werbung bezogen. Dabei entstanden 0,76 MByte Daten pro Tag. Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, dass laut der Studie Apple von iPhones jeden Tag nur 0,63 MByte Daten abruft.
„Ein großer Teil von Googles Datensammlung findet statt, während ein Nutzer nicht direkt mit einem Google-Produkt interagiert. Das Ausmaß der Sammlung ist erheblich, vor allem auf mobilen Android-Geräten“, lautet das Fazit der Studie. „Und obwohl solche Informationen typischerweise gesammelt werden, ohne einen einzelnen Nutzer zu identifizieren, besitzt Google die Fähigkeit, Daten aus anderen Quellen zu nutzen, um eine solche Sammlung zu de-anonymisieren.“
Googles Datensammlung war zuletzt wieder in den Fokus gerückt, weil das Unternehmen trotz abgeschaltetem Standortverlauf ortsabhängige Daten seiner Nutzer sammelt. Die zugehörige Hilfe-Seite weist zwar inzwischen auf diesen Umstand hin, die Änderung pflegte Google aber erst Ende vergangener Woche ein. In der deutschen Version verspricht Google zudem immer noch vollmundig: „Wenn Sie den Standortverlauf deaktivieren, werden die von Ihnen besuchten Orte nicht mehr gespeichert“.
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