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Pocophone F1 von Xiaomi mit Snapdragon 845 für 329 Euro

Mit dem Pocophone F1 bringt Xiaomi ein Smartphone auf den Markt das an Googles frühere Nexus-Reihe erinnert: Top-Ausstattung zu einem günstigen Preis. Das Android-Gerät wird von dem derzeit schnellsten Snapdragon-Prozessor angetrieben und verfügt über 6 GByte RAM. Die Einstiegsvariante für 329 Euro bietet 64 GByte Speicher, während die 128-GByte-Version für 369 Euro den Besitzer wechselt. Der Speicherplatz kann in beiden Modellen per microSD-Card erweitert werden. Alternativ lässt sich dieser für eine zweite SIM-Karte nutzen.

Damit der Snapdragon 845 möglichst lange Spitzenleistung liefert, hat Xiaomi im Pocophone F1 eine Flüssigkühlung integriert. Eine ähnliche Technik verwendet der chinesische Hersteller bereits für sein Gaming-Smartphone Black Shark. Der Akku bietet eine Kapazität von 4000 mAh und unterstützt mit dem mitgelieferten USB-C-Netzteil dank Quick Charge 3.0 eine schnelle Aufladung.

Um Kosten zu sparen, verwendet Xiaomi für das Pocophone F1 kein Alugehäuse. Stattdessen besteht die Rückseite entweder aus Polycarbonat mit roter oder blauer Färbung oder aus Kevlar (Armoured Edition). Anders als bei seinen Flaggschiffmodellen stattet Xiaomi das Pocophone F1 mit einem 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und einem microSD-Card-Slot aus. Auf NFC muss man allerdings verzichten, ebenso auf Staub- und Wasserschutz.

Auch in Sachen Kameraausstattung muss man Kompromisse eingehen. Zwar verfügt das Pocophone F1 über eine Dualkamera, aber diese ist technisch nicht auf dem Niveau wie sie in den teureren Xiaomi-Smartphones Mi 8 und Mi MIX 2S mit je zwei 12-Megapixel-Sensoren zu finden ist. Stattdessen besteht sie aus einem 12 Megapixel-Sensor mit f/1.9-Blende und einer 5-Megepixel-Variante mit f/2.0. Außerdem verzichtet sie laut Spezifikation auf eine optischen Bildstabilisierung. Dafür scheint das Kamera-Modell auf der Vorderseite mit 20 Megapixel Auflösung, die auch einen Portrait-Modus bietet, der im Mi 8 verbauten Modell zu entsprechen.

Das 6,18 Zoll große LCD-Display bietet eine Auflösung von 2246 x 1080 Pixel, was einer Pixeldichte von 403 ppi entspricht. Die Helligkeit liegt typischerweise bei 500 Nits, der Kontrast bei maximal 1500:1. Um die diversen Sensoren und Frontkamera unterzubringen, setzt Xiaomi am oberen Rand wie beim Mi 8 auf eine Displayaussparung (Notch). Dort ist unter anderen ein Infrarot-Sensor verbaut, der eine Entsperrung des Geräts über eine Gesichtserkennng ermöglicht. Das Ganze soll auch bei dunklen Lichtverhältnissen funktionieren. Die Notch lässt sich zwar ausblenden, dennoch steht deutlich weniger Platz für Benachrichtigungssymbole oder andere Anzeigen wie Akku-, WLAN- und Mobilfunkstatus, sowie Zeit und Datum zur Verfügung.

Nach Angaben von Xiaomi soll das Pocophone F1 ab dem 30. August in zahlreichen europäischen Ländern wie Frankreich, Österreich und Spanien zum Verkauf angeboten werden. Hierzulande wird das Gerät jedoch nicht offiziell erhältlich sein. Allerdings sollte eine Bestellung in den genannten Ländern möglich sein. Im spanischen Xiaomi-Shop findet am 30.8. um 13 Uhr außerdem eine Rabattaktion statt, mit der man das Gerät mit etwas Glück für 299 Euro erwerben kann. Außerdem ist ein Import über chinesische Online-Shops wie Gearbest möglich. Dort kostet die 128-GByte-Version mit 384,64 Euro etwas mehr als der empfohlene Verkaufspreis von 369 Euro. [UPDATE 5. September] Gearbest hat den Preis für die 128-GByte-Version im Rahmen einer Rabattaktion und dem Gutschein „GBMPPOCO“ auf 306,05 Euro gesenkt.

Ausgeliefert wird das Pocophone F1 mit der von Xiaomi angepassten Oberfläche MIUI 9.5. Später im Jahr soll ein Upgrade auf Android 9 und MIUI 10 ausgeliefert werden. Xiaomi konnte in Sachen Updates in der Vergangenheit durchaus überzeugen. Außerdem gestattet es offiziell die Entsperrung des Bootloaders, sodass auch alternative ROMs installiert werden können. Deren Entwicklung dürfte dank der zeitnahen Veröffentlichung des Kernel-Quellcodes nicht lange auf sich warten lassen.

Fazit: Pocophone F1

Für Anwender, die Wert auf eine Smartphone mit hoher Performance legen, ist das Pocophone F1 für 329 Euro ein unschlagbares Angebot. Auch in Sachen Batterieausstattung kann das Xiaomi-Smartphone mit aktuellen High-End-Angeboten mithalten. Hinsichtlich der Kameraausstattung muss man hingegen mit Kompromissen leben. Auch der fehlende NFC-Support dürfte manche Anwender stören. Und auch die Displayaussparung ist nicht jedermanns Sache.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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