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Microsoft Cloud Deutschland steht für Neukunden nicht mehr zur Verfügung

Die Microsoft Cloud Deutschland wird zum Auslaufmodell, während der Konzern zwei neue Cloud-Regionen in Deutschland verfügbar macht. Microsoft begründet das einerseits mit geringer Nachfrage nach der speziellen Deutschen Cloud mit besonders strikten Compliance-Richtlinien. Zum anderen sollen aus den neuen Regionen, die mit Microsofts weltweitem Cloud-Angebot übereinstimmen, künftig Microsoft Azure, Office 365 und Dynamics 365 in vollem Funktionsumfang bereitgestellt werden.

Auch in den neuen Regionen mit Rechenzentren in Berlin und Frankfurt soll die Speicherung in Deutschland erfolgen, während die Cloud-Dienste aber auch an Microsofts weltweites Cloud-Netzwerk angebunden sind. Die allgemeine Verfügbarkeit von Azure ist für das vierte Quartal 2019 angekündigt, gefolgt von Office 365 im ersten Quartal 2020 und Dynamics 365 später im Jahr 2020.

Microsoft sieht die neuen Regionen als künftigen Schwerpunkt seines Angebots für deutsche Cloud-Kunden. Gleichzeitig will es die Microsoft Cloud Deutschland nicht mehr für Neukunden bereitstellen und dafür auch keine neuen Dienste mehr anbieten. Bestandskunden können nur die bislang verfügbaren Dienste weiter nutzen, für die ihnen Microsoft aber auch weiterhin Sicherheitsupdates zusichert. Microsoft bereitet außerdem Migrationsoptionen für Kunden vor, die in eine andere europäische Region oder die neuen deutschen Regionen wechseln wollen.

Microsoft Cloud Deutschland wurde 2015 angekündigt und versprach, nicht nur die Anwenderdaten ausschließlich in Deutschland zu speichern. Durch das zusammen mit dem Partner Deutsche Telekom umgesetzte Treuhänder-Modell konnte vielmehr selbst Microsoft nicht einfach auf die Daten zugreifen – und damit auch nicht datenhungrige amerikanische Behörden.

Die Kundenanforderungen haben sich jedoch in den letzten Jahren geändert, führt Markus Nitschke an, Director Microsoft Cloud Services in Germany: „Unsere Kunden wünschen sich umfassendere Funktionalitäten und die Konnektivität mit unserer globalen Cloud-Infrastruktur, die die souveräne Microsoft Cloud Deutschland mit ihrer besonderen Isolierung nicht ermöglicht.“ Mit den neuen Angeboten will Microsoft vermutlich auch international tätige Unternehmen erreichen, die das Treuhänder-Modell nicht als passende Lösung sahen.

Für Dienste aus seinen neuen Rechenzentrums-Regionen verspricht Microsoft die Einhaltung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und will sich dazu vertraglich verpflichten. Für zusätzliche Compliance-Anforderungen der Kunden kündigt es an, die neuen Cloud-Dienste nach dem Anforderungskatalog Cloud Computing Compliance Controls Catalogue (C5) zu zertifizieren.

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ZDNet.de Redaktion

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