Categories: MobileSmartwatch

Apple Watch Series 4 mit EKG-App

Apple hat mit der Watch Series 4 einen Nachfolger seiner bisherigen Smartwatch vorgestellt. Das neue Modell ist mit Diagonalen von 44 und 40 mm 2 mm größer als die Apple Watch Series 3. Beide Größenvarianten können ab dem 14. September zu Preisen von 459 und 499 Euro (GPS-Version) vorbestellt werden. Die LTE-Varianten sind 100 Euro teurer. Das bisherige Modell bleibt im Angebot und kostet 299 respektive 329 Euro (44 mm) mit GPS. Wer die LTE-Variante benötigt, zahlt 100 Euro mehr.

Während die neue Smartwatch in der Diagonalen nur um 2 mm gewachsen ist, fällt die nutzbare Fläche wegen schmälerer Ränder deutlich größer aus. Statt 740 mm² bietet die größte Variante nun 977 mm², was einer Steigerung von 32 Prozent entspricht. Die kleinere Variante bietet mit 759 mm² mehr Fläche als die bisher größte Variante. Gegenüber dem Vorgänger fällt die nutzbare Fläche um 34 Prozent größer aus. Mit einer Dicke von 10,7 mm ist die Watch Series 4 um 0,7 mm dünner als die Watch Series 3.

Apple Watch Series 4 mit elektrischem Herzfrequenzsensor und EKG-App

Gegenüber der Vorgängergeneration bietet die neue Apple-Smartwatch einen elektrischen Herzsensor, einen verbesserten optischen Herzsensor und erkennt Stürze. Zudem verfügt die digitale Krone über ein haptisches Feedback. Neu ist auch der S4-Prozessor, der nun 64-Bit-kompatibel ist und laut Apple im Vergleich zum S3 die doppelte Performance bietet. Die EKG-App steht derzeit allerdings nicht zur Verfügung. In den USA soll sie noch in diesem Jahr erscheinen. Ob und wann sie in Deutschland verfügbar sein wird, ist nicht bekannt (Anfrage bei Apple läuft).

Die App nutzt die in der Digital Crown eingebauten Elektroden und des neuen elektrischen Herzfrequenzsensors im Hintergrund. In der App berühren die Benutzer die digitale Krone und erhalten nach 30 Sekunden eine Herzrhythmusinformation. Sie kann klassifizieren, ob das Herz in einem normalen Muster schlägt oder ob es Anzeichen von Vorhofflimmern (AFib) gibt, einem Herzzustand, der zu größeren gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Alle Aufzeichnungen, die dazugehörigen Klassifizierungen und die festgestellten Symptome werden in der Health App in einem PDF gespeichert, das mit Ärzten geteilt werden kann.

EKG-App kein Ersatz für echtes EKG

Ein Ersatz für ein echtes EKG mit mehreren Elektroden bietet die EKG-App nicht. Es kann keine Aussage zur Herzbeschaffenheit oder Sauerstoffunterversorgung getroffen werden. Für eine notfallmäßige Analyse werden mindestens drei Elektroden benötigt. Ein Ruhe-EKG erfordert sogar zehn Elektroden. Das Einkanal-EKG der EKG-App kann aber Herzrhythmusstörungen oder Vorhofflimmern erkennen. Daher ist die App wohl auch von der amerikanischen Arzeneimittelbehörde FDA als medizinischen Gerät klassifiziert worden (De Novo-Klassifizierung EKG App (PDF)). Ausdrücklich heißt es in der Bewilligung: „Die EKG-App wird nicht für Benutzer mit anderen bekannten Arrhythmien empfohlen.“

Mit watchOS 5 analysiert Apple Watch periodisch Herzrhythmen im Hintergrund und sendet eine Benachrichtigung, wenn ein unregelmäßiger Herzrhythmus erkannt wird, der auf Vorhofflimmern hinweist. Es kann den Benutzer auch warnen, wenn die Herzfrequenz einen bestimmten Schwellenwert über- oder unterschreitet.

Für den Betrieb der Watch wird ein kompatibles iPhone benötigt. Bei der LTE-Variante muss außerdem der Netzanbieter identisch mit dem auf dem iPhone sein. Laut Apple bietet die Uhr eine Laufzeit von 16 Stunden, was keine Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell bedeutet. Diesbezüglich sind andere Hersteller schon weiter.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago