Die drei Hacker, die für das Mirai-Botnet verantwortlich sind, arbeiten bereits seit mehr als einem Jahr für die US-Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI). Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die in der vergangenen Woche eingereicht wurden. Geht es nun nach dem Willen der US-Regierung, sollen die drei Männer auch künftig für das FBI tätig sein.
Den Männern drohen nun Haftstrafen von bis zu fünf Jahren sowie Geldstrafen von jeweils bis zu 250.000 Dollar. Alternativ sollen sie dazu verpflichtet werden, auch künftig für das FBI zu arbeiten.
„Durch die Zusammenarbeit mit dem FBI halfen die Angeklagten, potenziell verheerende Cyberangriffe zu vereiteln und entwickelten konkrete Strategien zur Abschwächung neuer Angriffsmethoden“, sagten US-Staatsanwälte in ihrem Antrag vom 11. September. „Die von den Beklagten zur Verfügung gestellten Informationen wurden von Mitgliedern der Cybersicherheitsgemeinschaft zum Schutz der US-Systeme und des Internets als Ganzes verwendet.“
Ursprünglich hatte ein Bewährungshelfer für jeden Angeklagten eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von fünf Jahren sowie 200 Stunden gemeinnützige Arbeit vorgeschlagen. Die Ankläger wollen die gemeinnützige Arbeit nun auf 2500 Stunden anheben – abzuleisten beim FBI.
Auch in Großbritannien versucht die Regierung, junge Ersttäter, als Rehabilitationsmaßnahme für die Abwehr von Cyberverbrechen zu gewinnen. Der sogenannte Cybercrime Intervention Workshop richtet sich an Hacker, die technischen Talent und ein schlechtes Urteilsvermögen haben.
Zum Zeitpunkt der Straftaten waren die Mirai-Hintermänner zwischen 18 und 20 Jahren alt. Das Botnetz war zudem nicht für Cyberverbrechen gedacht. Ursprünglich wollten sie lediglich konkurrierende Minecraft-Server mit Distributed-Denial-of-Service-Angriffen lahmlegen.
Bisher sollen die drei Angeklagten rund 1000 Stunden für das FBI gearbeitet haben – auch schon vor der offiziellen Anklageerhebung. Sie sollen Ermittlern geholfen haben, Botnetze aufzudecken und Computer der Kontrolle von Hackern zu entziehen. Außerdem sollen sie das FBI bei der Entwicklung eines Analyse-Tools für Kryptowährungen unterstützt haben. Im März waren sie nach Angaben der Anklage auch an Aktionen gegen die Memcached-DDoS-Angriffe beteiligt. Ihre Dienste sollen sie aber auch Cybersicherheitsfirmen zur Verfügung gestellt haben, unter anderem bei der Ermittlung von staatlichen Hackern.
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