Der Sicherheitsforscher Remco Vermeulen hat Details zu einer Sicherheitslücke veröffentlicht, die die My-Cloud-Speichergeräte von Western Digital angreifbar macht. Demnach ist es möglich, sich ohne gültiges Passwort mit dem Administrator-Konto über die Web-Oberfläche bei den Storage-Geräten anzumelden, um anschließend die vollständige Kontrolle zu übernehmen. Bisher liegt kein Patch für die Schwachstelle vor.
Seinen Angriff demonstriert der Forscher in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Darüber hinaus soll dem Bericht zufolge unabhängig von Vermeulen ein zweites Forscherteam auf den Bug gestoßen sein und eigenen Exploit-Code veröffentlicht haben.
Vermeulen ist nach eigenen Angaben nun an die Öffentlichkeit gegangen, weil Western Digital auch nach mehr als zwölf Monaten noch keinen Patch für die Anfälligkeit bereitgestellt habe. Er habe das Unternehmen bereits im April 2017 über die Schwachstelle informiert. Irgendwann habe Western Digital aber nicht mehr auf seine Anfragen reagiert. In der Zwischenzeit veröffentlichte Firmware-Updates hätten zudem das Problem nicht behoben.
Auf Nachfrage von TechCrunch bestätigte Western Digital, die Sicherheitslücke zu kennen. Man stehe kurz vor der Fertigstellung eines geplanten Firmware-Updates, das einen Fehler für die Zero-Day-Lücke enthalte. Es werde in den kommenden Wochen bereitgestellt. Warum für die Entwicklung des Patches mehr rund 18 Monate benötigt wurden, ließ ein Unternehmenssprecher offen.
Betroffen sind laut Western Digital zahlreiche My-Cloud-Produkte, darunter My Cloud EX2 und My Cloud EX4 sowie My Cloud Mirror. Der Fehler soll jedoch nicht bei My Cloud Home auftreten.
Nutzern rät Vermeulen, bis zur Bereitstellung eines Fixes die Netzwerkverbindung zu ihren My-Cloud-Geräten vollständig zu kappen. Mindestens sollten Nutzer aber sicherstellen, dass die Netzwerkspeicher nicht über das Internet erreichbar sind und nur Personen Zugang zum internen Netzwerk haben, die auch vollständigen Zugriff auf den Netzwerkspeicher haben dürfen.
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