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Teardown: Apple versieht Akku des iPhone XS Max mit Notch

iFixit hat wie zu erwarten war die seit vergangenen Freitag erhältlichen neuen iPhones zerlegt. Im Inneren von iPhone XS und XS Max fanden die Reparaturspezialisten nur wenige Überraschungen. Das Layout der Komponenten entspricht in den meisten Details dem Vorjahresmodell iPhone X. Allerdings steckt im iPhone XS ein neuer L-förmiger Akku, der nur noch aus einem statt zwei Stromspeichern besteht – und dafür eine auch als Notch bezeichnete Aussparung besitzt.

Die Aussparung hat laut iFixit technische Gründe. Die Ecken von Lithium-Polymer-Akkus gelten als Schwachstellen. Sie müssen versiegelt werden, um unnötige Belastungen durch die übliche thermische Ausdehnung zu vermeiden. Ein L-förmiger Akku, der nur aus einem durchgängigen Stromspeicher besteht, hat jedoch sechs statt vier Ecken, darunter eine innere Ecke. Diese Ecke im Knick des L hat Apple nun durch eine Aussparung ersetzt, die die Ecke abrundet.

Röntgenaufnahme des iPhone X (links), iPhone XS (Mitte) und iPhone XS Max zeigt den einteiligen L-förmigen Akku des iPhone XS (Bild: iFixit)Die Aussparung ist offenbar auch für die geringere Akkukapazität im Vergleich zum iPhone X verantwortlich. Während das Vorjahresgerät einen 2716 mAh großen Akku besitzt, stehen für das iPhone XS nur 2658 mAh zur Verfügung, also rund 2,2 Prozent weniger. Unklar ist von daher, warum Apple überhaupt beim iPhone XS auf einen einteiligen Akku umgestiegen ist – das iPhone XS Max besitzt wie das iPhone X einen zweiteiligen Akku in L-Form.

Darüber hinaus fiel iFixit auf, dass trotz der neuen IP68-Zertifizierung weder beim iPhone XS noch beim iPhone XS Max im Vergleich zum iPhone X zusätzliche Dichtungen oder andere Maßnahmen zu finden waren, die die Geräte wasserabweisend machen. iFixit vermutet deswegen, dass Apple den Schutz vor eindringenden Staub und Feuchtigkeit schon mit dem iPhone X eingeführt hat, ohne ihn jedoch zu bewerben.

Eine weitere Neuerung soll sich hinter der Bezeichnung Apple 338S00456 verstecken. Das soll die Beschriftung eines neuen Apple-Chips zur Energieverwaltung sein. Apple setze seine Bemühungen fort, immer mehr Chips selbst zu fertigen, kommentiert iFixit.

Des Weiteren fand iFixit im inneren der beiden iPhones Flash-Speicher von Toshiba, einen Baseband-Prozessor von Intel, ein Module zum drahtlosen Laden von Broadcom sowie weitere Chips von Skyworks, Intel, Murata, Avago, ST Microelectronics, Texas Instruments, NXP und Cypress.

In Bezug auf die Reparierbarkeit bescheinigte iFixit den beiden neuen iPhones sechs von zehn möglichen Punkten. Akku und Display lassen sich demnach mit einem vertretbaren Aufwand austauschen. Kritisiert wurde indes die Verwendung von Apples eigenen Pentalope-Schrauben, für die spezielles Werkzeug benötigt wird. Auch die für die IP68-Zertifizierung benötigten Dichtungen erschweren die Reparatur, wobei sie die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung durch eindringendes Wasser deutlich reduzieren. Negativ wurde vor allem die gläserne Rückseite bewertet. Sie kann offenbar nur zusammen mit dem gesamten Chassis ausgetauscht werden. Zudem müssen iPhone XS und XS Max offenbar komplett zerlegt werden, bevor das rückwärtige Glas ersetzt werden kann.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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