Telefónica Deutschland wird mindestens 5000 Mobilfunkstandorte an die Glasfaser-Infrastruktur der Deutschen Telekom anbinden. Das haben die beiden Netzbetreiber vereinbart und sehen es als Grundlage, um die Antennen der dritten und vierten Mobilfunkgeneration (LTE) sukzessive um den neuen Kommunikationsstandard 5G zu erweitern.
Die Telekom kann damit ihre Infrastruktur besser ausnutzen, während Telefónica auch ohne eigenes Festnetz und langfristige Investitionen beim 5G-Ausbau nicht ins Hintertreffen gerät. Dank steigender Datenmengen und einer Vielzahl mobiler Geräte erhöhen sich die Anforderungen an die Mobilfunknetze, was Übertragungsgeschwindigkeit, Verfügbarkeit, Netzabdeckung und Latenz angeht. Hier sehen beide Unternehmen Vorteile in der Zusammenarbeit, die ein schon 2011 geschlossenes Abkommen über Mobile Backhaul erweitert. Telefónica arbeitet zugleich mit anderen Telekom-Dienstleistern zusammen, um mehr Mobilfunkstandorte an schnelle Glasfaserleitungen anzubinden.
„Mit der Partnerschaft zwischen Telefónica Deutschland und der Deutschen Telekom erzielen wir einen wichtigen Meilenstein für den Netzausbau in Deutschland“, lässt sich dazu Telefónica-Deutschland-Chef Markus Haas zitieren. „Durch die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur können wir den Ausbau unseres Mobilfunknetzes beschleunigt vorantreiben und einen signifikanten Anteil an Mobilfunkstandorten fit für den Zukunftsstandard 5G machen.“
Das Glasfasernetz betreibt und überwacht auch weiterhin die Telekom. Für die Mitnutzung wird Telefónica jährlich mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag überweisen, schätzt ein befragter Experte, der die Zusammenarbeit als Win-Win-Situation für beide Unternehmen sieht. Die Netzbetreiber selbst machen keine Angaben zum finanziellen Teil der Vereinbarung.
„Die Ressourcen, die wir dadurch einsparen, werden wir konsequent in den weiteren Netzausbau und die Entwicklung von 5G investieren“, verspricht Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner. „Die Telekom baut und betreibt das mit Abstand größte Glasfasernetz in Deutschland.“ Laut Wössner beweist die Kooperation außerdem, dass die Telekommunikationspartner auch ohne regulatorische Eingriffe die Zusammenarbeit suchen, um den Netzausbau in Deutschland zu beschleunigen.
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