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Microsoft macht sein gesamtes Patentportfolio zu Open Source

Microsoft ist dem Open Invention Network (OIN) beigetreten. Den Mitgliedern des Konsortiums für Open-Source-Patente stellt der Softwarekonzern zudem sein gesamtes Patentportfolio im Rahmen einer gebührenfreien und uneingeschränkten Lizenz zur Verfügung.

„Das ist alles, was Microsoft hat, und es deckt alles bezüglich älterer Open-Source-Technologien wie Android, dem Linux-Kernel und Open Stack ab, neuerer Technologien wie LF Energy und Hyperledger und deren Vorgängern und Nachfolgeversionen“, kommentierte Keith Bergelt, CEO des Open Invention Network. Erich Andersen, Corporate Vice President and Chief Intellectual Property Counsel bei Microsoft, ergänzte: „Wir versprechen dem Linux-System unser vollständiges Patentportfolio. Es geht nicht nur um den Linux-Kernel, sondern um andere darauf aufbauende Pakete.“

Andersen zufolge bringt Microsoft 60.000 Patente in die Partnerschaft ein. „Wir wissen, dass Microsofts Entscheidung, sich dem OIN anzuschließen, von einigen als Überraschung angesehen wird. Es ist kein Geheimnis, dass es in der Vergangenheit einige Reibung zwischen Microsoft und der Open-Source-Community wegen Patenten gab“, schreibt Anderson in einem Blogeintrag.

Der frühere CEO Steve Ballmer hatte eine Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community noch strikt abgelehnt. Stattdessen setzte das Unternehmen auf Lizenzvereinbarungen mit Herstellern von Android-Geräten, was mehrere Milliarden Dollar in Microsofts Kassen spülte. Diese Geldströme sollten nun versiegen – zumindest von den mehr als 2650 OIN-Mitgliedern.

Bisher verfügte das Konsortium über mehr als 1300 Schutzrechte und Patentanträge. Zu seinen Mitgliedern gehören, Google, IBM, Red Hat und Suse. Die OIN-Patent-Lizenz sowie gegenseitige Lizenzen der Mitglieder stehen allen gebührenfrei zur Verfügung, die sich dem OIN-Community anschließen.

Bergelt lobte zudem Microsofts Entwicklung in den vergangenen Jahren vom Open-Source-Gegner zum Befürworter. „Sie versuchen nicht, dir etwas zu verkaufen. Microsoft hat sich wirklich geändert. Niemand hat eine längere Reise hinter sich als Microsoft von einem proprietären Softwareunternehmen zu einem, das mit Open Source lebt“, erklärte der OIN-CEO.

Die Microsoft-Patente sollen dem Konsortium nun vor allem helfen, Patentklagen gegen Mitglieder der Open-Source-Community abzuwehren. „Die Teilnahme von Microsoft an OIN ergänzt unsere starke Community, die durch ihre Breite und Tiefe das Patentrisiko in Kerntechnologien reduziert hat, und signalisiert unmissverständlich allen Unternehmen, die OSS verwenden, sich aber noch nicht an OIN angeschlossen haben, dass der Lackmustest für authentisches Verhalten in der OSS-Community die Teilnahme an OIN beinhaltet“, so Bergelt weiter.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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