Mit der Veröffentlichung von Firefox 64 im Dezember gibt Mozilla die Unterstützung von RSS- und Atom-Feeds auf. Gleichzeitig entfällt das Feature Live Bookmarks für das Abonnement von RSS-Feeds ebenso wie die Feed-Vorschau. Statt weiter die integrierte RSS-Unterstützung zu pflegen, empfiehlt der Firefox-Hersteller den Nutzern von Web-Feeds, RSS-Reader-Erweiterungen zu installieren.
„Nachdem wir die Belastungen für Pflege, Performance und Sicherheit durch die Firefox-Features für Feed-Vorschau und Abonnement betrachtet haben, sind wir zum Schluss gekommen, dass der Feed-Support im Produktkern nicht mehr tragbar ist“, schreibt in einem Blogeintrag Firefox-Entwickler Gijs Kruitbosch. „Während wir weiterhin an RSS glauben und das Ziel offener, interoperabler Formate im Web unterstützen, sind wir davon überzeugt, dass Web-Extensions sich am Besten für die Anforderungen von RSS eignen.“
Kruitbosch begründet den Schritt außerdem damit, dass die Features nicht mit Mozillas Erwartungen an Quantum zu vereinen waren, der großen Neukonzeption von Firefox. Darüber hinaus hätten sie nur schlecht mit Podcasts, Synchronisation und Mozillas Mobilbrowsern harmoniert. „Kurz gesagt, die im Kern integrierten RSS-Features hätten sowohl eine umfangreiche technische Überarbeitung sowie erheblichen Design- und Wartungsaufwand erfordert, um sie für einen bedeutsamen Teil unserer Anwender nützlich zu machen.“ Laut Mozilla machten diese Features nur 0,01 Prozent der Browser-Sitzungen aus.
In einer Supportseite beschreibt Mozilla Feed-Reader-Alternativen. Der Softwarehersteller verweist dort auch auf seine Anfang 2017 übernommene App Pocket hin, die aus dem Lesezeichendienst Read It Later hervorging und bei der Entdeckung neuer Inhalte helfen soll. Pocket für iOS und Android erhielt vor Kurzem eine neue Vorlesefunktion, die Text von abonnierten Seiten dank Amazon Polly in besonders natürlicher Sprechweise ausgeben soll.
Mozilla ist nicht der erste einflussreiche Anbieter, der die RSS-Unterstützung streicht. Google stellte sein eigenes RSS-Tool Google Reader 2013 ein – und Apple entfernte RSS-Feeds schon 2012 aus der Mail-App für Mac.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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