Apple hat das im Mai zur Einführung der Datenschutzgrundverordnung gestartete Datenschutz-Portal für weitere Regionen freigeschaltet. Ab sofort können sich auch Nutzer in Australien, Kanada, Neuseeland und den USA über die Daten informieren, die Apple von ihnen gesammelt und gespeichert hat.
Darüber hinaus haben sie nun auch die Möglichkeit, eine Kopie jeglicher mit ihrer Apple ID verknüpften Daten herunterzuladen. Dazu gehören neben Kontodetails und Anmeldeaufzeichnungen auch in iCloud gespeicherte Daten wie Kontakte, Kalender, Notizen, Lesezeichen, E-Mails, Dokumente, Fotos und Videos.
Alle diese Daten können Nutzer über das Datenschutz-Portal herunterladen – wenn auch mit Einschränkungen. So weist Apple darauf hin, dass einzelne Daten nur sehr kurz gespeichert werden und sich zum Zeitpunkt des Abrufs nicht auf den Servern befinden. Ende-zu-Ende verschlüsselt Daten sind ebenfalls ausgeschlossen, weil Apple nach eigenen Angaben nicht darauf zugreifen kann. Des Weiteren kann es Daten geben, die nicht personenbezogen sind oder mit der Apple ID verknüpft sind.
Apple bewirbt aber auch neue Datenschutzfunktionen von iOS 12, wie CNBC berichtet. So soll die „Intelligent Tracking Prevention“ die Sammlung von Daten für zielgerichtete Werbung unterbinden. Mit iOS 12 soll Apple außerdem standardisierte Voreinstellungen eingeführt haben, um Machine- und Browser-Fingerprinting zu verhindern, also die Identifikation eines Geräts oder eines Browsers anhand bestimmter Einstellungen und Vorlieben des Nutzers.
Die Daten seiner Nutzer will Apple auch durch Verschlüsselung schützen. Das ursprünglich bereits für iOS 12 angekündigte Gruppen-Video-Chat-Feature für Facetime soll, wann immer es nun tatsächlich startet, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unterstützen. Auch die Screentime-Funktion, die Nutzer mit Details über die Verwendung einzelner Apps versorgt, ist verschlüsselt, um diese Daten privat zu halten.
Apple betont immer wieder, dass es im Gegensatz zu anderen Technikfirmen keine Daten seiner Nutzer sammelt, um sie zu verkaufen. „Tatsächlich könnten wir haufenweise Geld verdienen, wenn wir unsere Kunden monetisieren würden – falls unsere Kunden unser Produkt wären. Wir haben uns aber entschieden, das nicht zu tun“, sagte CEO Tim Cook dem Bericht zufolge im März in einem Interview.
Facebook-CEO Mark Zuckerberg nahm Cooks Aussagen zum Anlass, das Geschäftsmodell seines Unternehmens zu verteidigen. Es sei das einzige denkbare Modell für den Aufbau eines Diensts, der die Menschen auch erreiche.
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